Wegelystraße
Charlottenburg
PLZ | 10623 | |
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Ortsteil | Charlottenburg | |
ÖPNV | Zone A S‑Bahn 5, 7, 75, 9 Tiergarten ♿ | |
Verlauf | von Bachstraße bis Englische Straße | |
Falk | Planquadrat L 13 |
Arbeitsagentur | Berlin Nord | |
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Jobcenter | Charlottenburg-Wilmersdorf | |
Amtsgericht | Charlottenburg | |
Grundbuchamt | Charlottenburg | |
Familiengericht | Kreuzberg | |
Finanzamt | Charlottenburg | |
Polizeiabschnitt | A 25 | |
Verwaltungsbezirk | Charlottenburg-Wilmersdorf |
Alter Bezirk | Charlottenburg | |
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Name seit | 5.11.1883 | |
Info |
Wegely, Wilhelm Caspar, * 5.11.1714 Berlin, + 14.9.1764 Berlin, Unternehmer. Wegely, Wilhelm Caspar, * 1714 Berlin, + 14.9.1764 Berlin, Unternehmer.Gründer der ersten Berliner Porzellanmanufaktur. Er war der Sohn des Wollzeugfabrikanten Johann George Wegely, der ab 1711 Berliner Bürger war. Seine Mutter Anna Cleopha Wegely, geb. Höggeri, stammte ebenso wie sein Vater aus der Schweiz. Die Familie kam 1702 nach Berlin. Mit seinem Bruder Johann Andreas Wegely (* 1721) trat er 1737 die Nachfolge in der Wollzeugfabrik seines Vaters an. Sie gehörte zu den größten Fabriken der Berliner Textilbranche. Mit aus diesem Unternehmen erarbeiteten Mitteln und durch Bodenspekulationen erwarb er 1750 das Berliner Grundstück Königstraße/Ecke Neue Friedrichstraße (heute Schnittpunkt Rathaus-/Littenstraße, inzwischen überbaut), wo er 1751 nahe seinem Wohnhaus – im Kommandantenhaus – eine Porzellanmanufaktur gründete. Zur Herstellung des Porzellans hatte er einige Arbeiter aus der Höchster Porzellanfabrik eingestellt. Durch die Besetzung Sachsens während des Siebenjährigen Krieges kam Preußen auch in den Besitz der Meißener Porzellanfabrikation. Das schränkte die Produktion in Berlin ein, so daß Wegely 1756 zur Auflösung seiner Manufaktur schritt. 1760 erwarb sie Johann Ernst Gotzkowsky, führte sie bis zu seinem Bankrott 1763 in der Leipziger Straße 3 weiter. Als Königliche Porzellanmanufaktur (KPM) wurde sie zum Monopolunternehmen. Wilhelm Caspar Wegely hatte etwa ein Jahr vor seinem Tode, am 21.7.1763, mit seinem Bruder nochmals einen Kontrakt über eine Firma geschlossen. Seine Söhne Carl Jacob und Johann George Wegely setzten nach seinem Tod mit ihrem Onkel Johann Andreas Daniel Wegely die Produktion zunächst fort. Der Onkel verfügte in Charlottenburg über Grundbesitz. So konnte dort die Fabrik neu errichtet werden. Die Inhaber der Firma lebten jedoch über ihre Verhältnisse und mußten am 4.12.1789 dem König ihren Bankrott erklären. 1797 kam die Fabrik völlig zum Stillstand. 1867 wurde die KPM nach Charlottenburg verlegt, und seit 1870 befindet sie sich dort zwischen Wegelystraße und Englischer Straße. Wegely ist in seinem Familiengrab im Grabgewölbe der Parochialkirche Kloster-/Ecke Parochialstraße bestattet. Die Namensgebung erfolgte mit Bezug auf die hier liegende Königliche Porzellanmanufaktur und nach ihrem Gründer Wegely. © Edition Luisenstadt, ZEPTER&KRONE |