Wadzeckstraße
Mitte
PLZ | 10178 | |
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Ortsteil | Mitte | |
ÖPNV | Zone A Tram M2, M5, M6, M8 — Bus TXL, 100, 142, 200, 248 — U‑Bahn 2, 5, 8 Alexanderplatz ♿ — S‑Bahn 5, 7, 75, Regionalbahn, Regionalexpress Alexanderplatz ♿ | |
Verlauf | von Karl-Liebknecht-Straße bis Otto-Braun-Straße | |
Falk | Planquadrat K 18 |
Arbeitsagentur | Beuthstraße | |
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Jobcenter | Mitte - Seydelstraße | |
Amtsgericht | Mitte | |
Grundbuchamt | Mitte | |
Familiengericht | Pankow | |
Finanzamt | Mitte/Tiergarten | |
Polizeiabschnitt | A 57 | |
Verwaltungsbezirk | Mitte |
Alter Bezirk | Mitte | |
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Alte Namen | Mudricks-Gasse (um 1695-1823) | |
Name seit | 2.12.1823 | |
Info |
Wadzeck, Franz Daniel Friedrich, * 10.8.1762 Berlin, + 2.3.1823 Berlin, Theologe. Wadzeck, Franz Daniel Friedrich, * 10.8.1762 Berlin, † 2.3.1823 Berlin, Theologe.Wadzecks Vater war Gemeindeküster, der starb, als der Sohn gerade zehn Jahre alt war. Seine Mutter (1734–nach 1823) musste nun auf sich gestellt für sieben Kinder sorgen. Ab 1774 besuchte Wadzeck die Franckeschen Stiftungen des Waisenhauses in Halle, die August Hermann Francke (1663–1727) gegründet hatte. Nach dem Abschluss auf dem dortigen lutherischen Gymnasium ließ er sich im März 1778 an der Hallenser Universität für das Studium der Theologie immatrikulieren. Nach dem Examen in Halle kehrte er 1784 nach Berlin zurück und wurde schon bald als Kanzelredner zugelassen. Vier Jahre später wurde er Lehrer und später Professor für Physik und Naturgeschichte am Königlichen Kadettenkorps in Berlin. Wadzeck gründete die Bibliothek des Kadettenkorps und erhielt zugleich eine Anstellung als Bibliothekar beim Ober-Kollegium medicum. 1810 wurde er Mitglied der Maerkischen oeconomischen Gesellschaft. Wadzeck publizierte eine Vielzahl von Beiträgen im Beiblatt des "Berliner Intelligenz-Blattes". Er gründete 1809 das "Nützliche und unterhaltsame berlinische Wochenblatt für den gebildeten Bürger und denkenden Landmann", welches er auf eigene Kosten herausgab und das bis lange nach seinem Tod bestand. Er wohnte 1812 in der Neuen Friedrichstraße 86. Nach einem Streit mit Friedrich Ludwig Jahn (1778–1852) über das Turnen und die Moral, in dem er unterlag, wurde Wadzeck in den Ruhestand versetzt. Er unternahm nun Reisen durch deutsche Städte und setzte sich für die Kinder der armen Leute ein. Wadzeck führte Sammlungen durch und eröffnete am 3.8.1819 in einem Gartenhaus in der Mudricks-Gasse eine Erziehungsanstalt für arme und verlassene Kinder, die bald 408 Insassen hatte und in die er sein gesamtes Vermögen investierte. Er wurde am 4.3.1823 auf dem Alten Kirchhof von St.-Nikolai und St.-Marien bestattet. Sein Werk wurde von der Stadt fortgeführt. © Edition Luisenstadt, ZEPTER&KRONE |