Voltairestraße
Mitte
PLZ | 10179 | |
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Ortsteil | Mitte | |
ÖPNV | Zone A Tram M2, M4, M5, M6 — Bus TXL, M48, 100, 200, 248 — U‑Bahn 2 Klosterstr, U‑Bahn 8 Jannowitzbrücke — S‑Bahn 5, 7, 75, 9 Jannowitzbrücke ♿ | |
Verlauf | von Littenstraße bis Alexanderstraße | |
Falk | Planquadrat L 18 |
Arbeitsagentur | Beuthstraße | |
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Jobcenter | Mitte - Seydelstraße | |
Amtsgericht | Mitte | |
Grundbuchamt | Mitte | |
Familiengericht | Pankow | |
Finanzamt | Mitte/Tiergarten | |
Polizeiabschnitt | A 57 | |
Verwaltungsbezirk | Mitte |
Alter Bezirk | Mitte | |
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Name seit | 1.6.1910 | |
Info |
Voltaire (eigtl. Arouet, François Marie de), * 21.11.1694 Paris, + 30.5.1778 Paris, französischer Philosoph. Als Sohn des Notars Arouet erhielt er seine Erziehung im Jesuitenkolleg Louis-le-Grand. Voltaire besuchte ab 1710 eine Rechtsschule, verwandte seine Zeit jedoch vorwiegend zum Studium der Philosophie und der Literatur. 1717 wurde er wegen einer ihm fälschlich zugeschriebenen Satire auf Ludwig XIV. für elf Monate in die Bastille gebracht, wo die Tragödie „Oedipe“ entstand. Als Verfasser erscheint hier erstmals der selbstgewählte Name „Voltaire“. Seine Karriere als Hofdichter begann. 1722 machte er in Brüssel die Bekanntschaft mit Rousseau. Von 1726–1729 hielt sich Voltaire in England auf, nachdem er aus Frankreich ausgewiesen worden war. In dieser Zeit entstand sein Werk „La Henriade“, ein Epos über Heinrich IV.; 1729 kehrte er nach Frankreich zurück. Hier machte Voltaire Entwürfe zu neuen Werken und spekulierte in Handelsgeschäften. 1736 siedelte er nach Lothringen über, um einer erneuten Inhaftierung zu entgehen. Bis 1748 lebte er auf Schloß Cirey mit der Marquise du Câtelet und erarbeitete hier seine naturwissenschaftlich-mathematischen und historisch-politischen Grundlagen. 1745 wurde Voltaire zum Historiographen Frankreichs ernannt und 1746 in die Académie française aufgenommen. 1750 begab er sich auf Einladung Friedrichs des Großen nach Potsdam. 1753 verließ er nach einem Streit mit dem König Preußen und ließ sich 1755 auf seinem Schloß „Les Délices“ am Genfer See nieder. Hier entstand der berühmte Roman „Candide oder Die beste der Welt“. 1758 kaufte er das Landgut Ferney, bei Genf, auf französischem Boden, wo er die letzten 20 Jahre seines Lebens verbrachte. Voltaire war Anhänger des Deismus, bekämpfte jedoch entschieden religiöse Dogmen, verteidigte den Atheismus gegen unsachliche Angriffe, vertrat teilweise einen materialistischen Empirismus und popularisierte die Physik Newtons. Voltaire forderte die bürgerlichen Freiheiten der Persönlichkeit und bereitete damit die Französische Revolution 1789 ideologisch vor. Er schrieb die Tragödien „Brutus“ (1730), „Zaïre“(1732), „Eryphile“ (1732), „Adélaide du Guesclin“ (1734), „Alzire“ (1736), „Zulime“ (1740), „Mohamet“ (1741); das Drama „Nanine“ (1749); Trauerspiele wie „Oreste“ (1750), „Rome sauvée“ (1752), „L'orpheline de Chine“ (1754); Epen, u. a. „Das Mädchen von Orléans“ (1762), „Heldengesang auf Heinrich IV.“ (1723); die Biographie „Leben Carls XII., König von Schweden“ (1733); das Theaterstück „Merope“ (1744). © Edition Luisenstadt, ZEPTER&KRONE |