Universitätsstraße
Mitte
PLZ | 10117 | |
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Ortsteil | Mitte | |
ÖPNV | Zone A Tram 12 — Bus TXL, 100, 147, 200 — U‑Bahn 6 Friedrichstraße ♿ — S‑Bahn 1, 2, 25, 5, 7, 75, Regionalbahn, Regionalexpress Friedrichstraße ♿ | |
Verlauf | von Unter den Linden bis Geschwister-Scholl-Straße | |
Falk | Planquadrat KL 16 |
Arbeitsagentur | Beuthstraße | |
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Jobcenter | Mitte - Seydelstraße | |
Amtsgericht | Mitte | |
Grundbuchamt | Mitte | |
Familiengericht | Pankow | |
Finanzamt | Mitte/Tiergarten | |
Polizeiabschnitt | A 57 | |
Verwaltungsbezirk | Mitte |
Alter Bezirk | Mitte | |
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Alte Namen | Stallgasse (um 1775-Ende 18. Jh.) | |
Name seit | 19.2.1815 | |
Info |
Nach der Universität Unter den Linden benannt. Das Universitätsgebäude Unter den Linden wurde ursprünglich in den Jahren 1748–1766 von J. Boumann nach Entwürfen von Georg Wenzeslaus von Knobelsdorff als Palais für Prinz Heinrich, einen Bruder Friedrichs des Großen, erbaut. Im Jahre 1810 stellte Friedrich Wilhelm III. dieses Palais für die von Wilhelm von Humboldt gegründete Universität als Vorlesungsgebäude zur Verfügung. So wurde die Universität dann auch nach ihrem Stifter Friedrich-Wilhelms-Universität genannt. 1836–1846 wurde das Gebäude rekonstruiert. Zwischen 1870 und 1890 ist die Berliner Universität baulich erweitert worden (neue Gebäude für natur- und agrarwissenschaftliche sowie medizinische Disziplinen). 1889–1892 erfolgte eine gründliche Modernisierung. Nach 100jähriger Nutzung als Universität wurde zwischen 1913 und 1920 der alte Palaisbau durch den Anbau der beiden nördlichen Flügel, die 1960–1962 neu gestaltet wurden, spürbar vergrößert. 1927/28 erfolgte die Renovierung der alten Aula im Rokokostil und 1935/36 die Neugestaltung des Ehrenhofes und die Fassadenrestaurierung. 1943/44 wurde das traditionsreiche Gebäude größtenteils zerstört, der Wiederaufbau erfolgte 1949–1962. Von architektonischer Bedeutung sind die Attikafiguren und die Sandsteinvasen. Auf dem Gelände der Humboldt-Universität sind eine Reihe Denkmäler aufgestellt, so u. a. die der Gebrüder Humboldt, des Physikers und Physiologen H. von Helmholtz, des Gelehrten E. Mitscherlich sowie des Historikers und Nobelpreisträgers T. Mommsen. Die älteste Berliner Universität war auf dem Prinzip von Forschung und Lehre aufgebaut, errang schnell Weltgeltung und hatte wesentlichen Einfluß auf die Entwicklung anderer Universitätssyteme. Johann Gottlieb Fichte war der erste gewählte Rektor der Berliner Universität. Zu den Lehrern an der Universität gehörten u. a. Hegel, Schleiermacher, Helmholtz, Mommsen, Planck, Einstein, Virchow, Koch und Sauerbruch. Die Studentenzahl stieg von 256 im Jahre 1810 auf über rund 8 000 im Jahre 1910, auf ca. 35 000 heute. Nach dem Zweiten Weltkrieg begann ab September 1945 allmählich wieder die Lehrtätigkeit, meist jedoch in Ausweichquartieren. Ein Teil der Angehörigen der Berliner Universität verließ diese 1948 und gründete die Freie Universität in West-Berlin. Am 8.2.1949 wurde die Berliner Universität in Humboldt-Universität zu Berlin umbenannt. 1951 wurde diese dem Staatssekretariat für Hochschulwesen der DDR unterstellt und in den folgenden Jahrzehnten mehrfach nach den Prinzipien des sozialistischen Bildungssystems reformiert. Heute ist die Humboldt-Universität nicht nur Denkmal der Architektur und Wissenschaftsgeschichte, sondern auch ein Ort intensivster geistig-kultureller Kommunikation und Heimstatt freier wissenschaftlicher Forschung und Lehre. Die 1815 benannte Straße verdankt ihren Namen der am 15. Oktober 1810 eröffneten Berliner Universität. 1827 wurde der Straßenabschnitt Georgenstraße bis Weidendamm wieder in Stallstraße zurückbenannt. © Edition Luisenstadt, ZEPTER&KRONE |