Temmeweg
Kladow
PLZ | 14089 | |
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Ortsteil | Kladow | |
ÖPNV | Zone B Bus X34, 134, 234 | |
Verlauf | von Gößweinsteiner Gang bis Sakrower Landstraße und Hottengrundweg, rechts gerade, links ungerade | |
Falk | Planquadrat Q 3 |
Arbeitsagentur | Spandau | |
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Jobcenter | Spandau | |
Amtsgericht | Spandau | |
Grundbuchamt | Spandau | |
Familiengericht | Kreuzberg | |
Finanzamt | Spandau | |
Polizeiabschnitt | A 23 | |
Verwaltungsbezirk | Spandau |
Alter Bezirk | Spandau | |
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Name seit | 22.10.1956 | |
Info |
Temme, Jodocus Donatus Hubertus (Pseud. H. Stahl), * 22.10.1798 Lette b. Wiedenbrück, † 14.11.1881 Riesbach b. Zürich, Jurist, Schriftsteller, Politiker. Temme stammte aus einer alten westfälischen Richterfamilie. Die erste Ausbildung erfuhr er von seinem Oheim, kam mit 14 Jahren in die Oberprima des Gymnasiums Paderborn und legte ein Jahr später die Reifeprüfung ab. Danach studierte Temme in Münster und Göttingen Rechtswissenschaften. 1817 absolvierte er die Auskultatorprüfung und kurze Zeit später das Referendar- und Assessorexamen. Temme arbeitete zunächst am Land- und Stadtgericht in Limburg. Von 1822 bis 1824 begleitete er den Prinzen von Bentheim-Tecklenburg zum Studium nach Heidelberg, Bonn und Marburg. 1832 legte Temme die dritte Staatsprüfung ab und wurde Kreisjustizrat in Ragnit. 1836 wurde er Inquisitionsdirektor in Stendal und ab 1839 Direktor des Berliner Kriminalgerichts, später auch des Landgerichts. Hier entwickelte er sich zu einem bedeutenden Kritiker des preußischen Justizwesens und wurde 1848 zunächst nach Tilsit und dann als Vizepräsident des Oberlandesgerichts nach Münster versetzt. Von Februar bis Juni 1848 gehörte Temme der Frankfurter Nationalversammlung an. Ab1848 war er Mitglied der Preußischen Nationalversammlung und übte 1863/64 ein Mandat im Preußischen Abgeordnetenhaus aus. Wegen seiner gesellschaftlichen Einstellung wurde er als Hochverräter angeklagt, musste aber 1850 freigesprochen werden. Temme wurde 1851 ohne Pensionsanspruch aus dem Justizdienst entlassen. Er übernahm die Redaktion der "Neuen Oderzeitung" in Breslau und ging 1852 nach Zürich ins Exil. Hier lebte er als freier Schriftsteller und Professor der Rechtswissenschaften. In seiner Tätigkeit als Schriftsteller verfaßte er mehr als 150 Kriminalgeschichten nach authentischen Fällen. Außerdem betätigte er sich auch als Herausgeber ostpreußischer und märkischer Volkssagen. Besondere Erwähnung verdient die während seiner Inhaftierung verfaßte Zeitromantrilogie "Neue deutsche Zeitbilder" (1850–1852). Vorher Straße 103. © Edition Luisenstadt, ZEPTER&KRONE |