Schulze-Delitzsch-Platz
Mitte
PLZ | 10179 | |
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Ortsteil | Mitte | |
ÖPNV | Zone A Bus 248, 265 — U‑Bahn 8 Heinrich-Heine-Straße | |
Verlauf | an Köpenicker Straße, Inselstraße und Neue Jakobstraße | |
Falk | Planquadrat L 18 |
Arbeitsagentur | Beuthstraße | |
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Jobcenter | Mitte - Seydelstraße | |
Amtsgericht | Mitte | |
Grundbuchamt | Mitte | |
Familiengericht | Pankow | |
Finanzamt | Mitte/Tiergarten | |
Polizeiabschnitt | A 57 | |
Verwaltungsbezirk | Mitte |
Alter Bezirk | Mitte | |
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Name seit | 1.6.1910 | |
Info |
Schulze-Delitzsch (eigtl. Schulze), Hermann Franz, * 29.8.1808 Delitzsch, + 29.4.1883 Potsdam, Jurist, Politiker. Hermann Schulze wurde als Schulze-Delitzsch bekannt. Der Name stammt aus dem Jahre 1848, als Schulze in Delitzsch als Abgeordneter der Preußischen Konstituierenden Versammlung gewählt worden war und dort von anderen Abgeordneten gleichen Namens unterschieden werden musste. Diese Namensverbindung hielt sich auch, nachdem Schulze aus Delitzsch weggezogen und Vertreter anderer Wahlkreise geworden war. Schulze besuchte die Nicolaischule in Leipzig und studierte von 1827 bis 1830 in Leipzig und Halle Jura. Nach dem ersten juristischen Examen war er Patrimonialrichter in Delitzsch. Von 1838 bis 1840 war er am Oberlandesgericht Naumburg und am Berliner Kammergericht tätig, danach bis 1849 wieder als Richter in Delitzsch. 1850 arbeitete er strafversetzt als Kreisrichter in Wreschen (Provinz Posen). 1851 schied er nach einem Konflikt mit den Behörden aus dem Staatsdienst aus. Danach widmete er sich der Entwicklung des Genossenschaftswesens. Im Zusammenschluß der Handwerker, Bauern und Arbeiter in Produktionsgenossenschaften, Konsum-, Spar- und Krankenhilfsvereinen sah er das Mittel gegen Not und Verelendung. Als Liberaler wirkte er im Deutschen Nationalverein seit 1859 für die nationalstaatliche Einigung Deutschlands. Er begründete mit Max von Forckenbeck, Rudolf Virchow und anderen 1861 die Deutsche Fortschrittspartei und war seit 1871 Reichstagsabgeordneter. Die Universität Heidelberg verlieh ihm 1873 die Ehrendoktorwürde. Bestattet wurde Schulze-Delitzsch auf dem Alten Friedhof in Potsdam. Am 4.8.1899 wurde auf dem aus der Kreuzung Insel-, Neue Jakob- und Köpenicker Straße gebildeten Platz für Schulze-Delitzsch ein Denkmal enthüllt. 1974 wurde es, ebenso wie die Straßenschilder, entfernt. Der Platz wurde Inselplatz genannt, ohne daß eine offizielle Benennung stattgefunden hat. 1992 kam das Denkmal in reduzierter Form wieder an seinen alten Platz. © Edition Luisenstadt, ZEPTER&KRONE |