Prinzengasse
Mitte
PLZ | 10117 | |
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Ortsteil | Mitte | |
ÖPNV | Zone A Bus TXL, 100, 147, 200 — U‑Bahn 2 Hausvogteiplatz | |
Verlauf | von Niederlagstraße bis Schinkelplatz, o. Nr | |
Falk | Planquadrat L 17 |
Arbeitsagentur | Beuthstraße | |
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Jobcenter | Mitte - Seydelstraße | |
Amtsgericht | Mitte | |
Grundbuchamt | Mitte | |
Familiengericht | Pankow | |
Finanzamt | Mitte/Tiergarten | |
Polizeiabschnitt | A 57 | |
Verwaltungsbezirk | Mitte |
Alter Bezirk | Mitte | |
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Name seit | 24.1.2007 | |
Info |
Printzen, Marquard Ludwig Freiherr von, * 14.4.1675 Berching b. Eichstätt, † 8.11.1725 Berlin, preußischer Diplomat, Schloßhauptmann. Er begann bereits mit 13 Jahren ein Studium an der Universität zu Frankfurt, studierte dann in Utrecht und reiste danach nach England, Italien und Österreich. Bereits in jungen Jahren trat er in den brandenburgischen Staatsdienst ein und wurde Diplomat. 1698, mit 23 Jahren, wurde er Gesandter in Moskau. 1699 wurde er zum Schloßhauptmann ernannt und als Gesandter an den Hof zu Kassel delegiert. Ende 1700 kehrte er jedoch nach Moskau zurück. Das wilde Leben am Moskauer Hof sagte ihm jedoch nicht zu, und so bat er 1701 um seine Abberufung. 1704 wurde Printzen zum Direktor des Lehnswesens ernannt und im Mai 1705 zum Wirklich Geheimen Staats- und Kriegsrat befördert. Während des Nordischen Krieges sandte Friedrich I. (1657–1713) Printzen als Unterhändler zum schwedischen König Karl XII. (1682–1718) und würdigte seine Bemühungen 1706 mit dem neugestifteten Schwarzen Adlerorden. Printzen widmete sich von da an ausschließlich der inneren Verwaltung, und ihm wurden im Laufe der Jahre alle Ämter übertragen, die in das Gebiet der geistlichen und Unterrichtsangelegenheiten fielen. So war u. a. 1707 Dezernent für die Universitäten, 1709 Präsident des Kurmärkischen Konsistoriums, Direktor des Kirchenrats am Dom, Direktor des Joachimsthalschen Gymnasiums und Kurator der preußischen Universitäten, 1711 Direktor des Waisenhauses in Oranienburg, 1713 Präsident des neuerrichteten reformierten Oberkirchendirektoriums, 1714 zugleich Präsident des französisch-reformierten Oberkonsistoriums, 1718 Direktor der königlichen Bibliothek und der Kunstkammer, 1724 Direktor des Obercollegium medicum, 1710–1718 zugleich neben Gottfried Wilhelm Leibnitz (1646–1716) Präsident und von 1713–1724 Protektor der Preußischen Akademie der Wissenschaften. Obwohl Printzen mit Änderungen Friedrich Wilhelms I. (1688–1740) im Lehnswesen nicht einverstanden war und deshalb um seinen Abschied bat, ließ ihn der König nicht gehen. Als Printzen starb, war er erst 50 Jahre alt. Bereits von etwa 1738 bis 19076 gab es hier eine Prinzengasse. Printzen gehörte 1738 das Eckhaus am Schinkelplatz Nr. 3. Bei der Neubebauung des Friedrichswerder Nord wurde deshalb mit Bezirksamtsbeschluß Nr. 1499 vom 11.6.2006 die Benennung mit dem historischen Straßennamen festgelegt. © Edition Luisenstadt, ZEPTER&KRONE |