Paul-Levi-Platz
Hellersdorf
PLZ | 12627 | |
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Ortsteil | Hellersdorf | |
ÖPNV | Zone B Tram M6, 18 — Bus 195 | |
Verlauf | an Leisniger Straße, Roßweiner Ring und Geithainer Straße | |
Falk | Planquadrat K 28 |
Arbeitsagentur | Marzahn-Hellersdorf | |
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Jobcenter | Marzahn-Hellersdorf | |
Amtsgericht | Lichtenberg | |
Grundbuchamt | Lichtenberg | |
Familiengericht | Kreuzberg | |
Finanzamt | Marzahn-Hellersdorf | |
Polizeiabschnitt | A 33 | |
Verwaltungsbezirk | Marzahn-Hellersdorf |
Alter Bezirk | Hellersdorf | |
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Name seit | 17.8.2000 | |
Info |
Levi, Paul, * 11.3.1883 Hechingen (Hohenzollern), + 9.2.1930 Berlin, Jurist, Politiker. .Levi ging in Stuttgart aufs Gymnasium und studierte anschließend Jura in Berlin und Grenoble. Er promovierte 1905 in Heidelberg und war dann Gerichtsreferendar in Frankfurt am Main, wo er später eine Anwaltspraxis eröffnete. Levi, der vor allem Klienten aus sozial schwachen Verhältnissen hatte, trat der SPD bei. Im Februar 1914 verteidigte er Rosa Luxemburg vor Gericht, was zu einer engen Beziehung zwischen beiden führte. Er wurde Mitglied des Spartakusbundes und auf ihrem Gründungsparteitag Mitglied der KPD. Seit der Gründung der Zeitung "Rote Fahne" arbeitete er in der Redaktion mit. Im Januar 1919 wurde er in Berlin von reaktionären Kräften vorübergehend festgenommen. Im selben Monat hielt er die Gedenkrede am noch leeren Sarg von Rosa Luxemburg, deren Leichnam erst später gefunden wurde. Nach der Ermordung Karl Liebknechts, Rosa Luxemburgs und Leo Jogiches war Levi ab März 1919 Vorsitzender der Zentrale der KPD. Er teilte diesen Vorsitz ab Dezember 1920, als der linke Flügel der USPD zur KPD kam, mit Ernst Däumig. Ab Juni 1920 übte er ein Mandat im Deutschen Reichstag aus. Nach den Märzkämpfen des Jahres 1921 trat Levi vom Parteivorsitz zurück, da er mit Weisungen der Kommunistischen Internationale nicht einverstanden war. Er kritisierte die nachrevolutionären Aktionen der KPD und wurde deshalb am 15.4.1921 aus der Partei ausgeschlossen. Levi gründete die Kommunistische Arbeitsgemeinschaft (KAG), die allerdings politische einflußlos blieb. Er trat 1922 zur USPD und dann zur SPD über. 1924 kandidierte er erfolgreich für die SPD zum Reichstag. Ab 1923 gab er fünf Jahre lang die Zeitschrift "Sozialistische Politik und Wirtschaft" heraus. Während der Verteidigung des Schriftstellers und Redakteurs Joseph Bornstein vor Gericht im Frühjahr 1929 gelang es ihm, Hintergründe des Mordes an Luxemburg und Liebknecht aufzudecken. 1930 stürzte sich Levi, schwer an Grippe und Lungenentzündung erkrankt, aus dem Fenster seiner Wohnung in der Lützowstraße 37, in der er ab 1922 gelebt hatte. © Edition Luisenstadt, ZEPTER&KRONE |