Margarete-Steffin-Straße
Mitte
PLZ | 10117 | |
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Ortsteil | Mitte | |
ÖPNV | Zone A Tram M1, 12 — Bus 147 — U‑Bahn 6 Friedrichstraße ♿ — S‑Bahn 1, 2, 25, 5, 7, 75, Regionalbahn, Regionalexpress Friedrichstraße ♿ | |
Verlauf | von Unterbaumstraße bis Alexanderufer | |
Falk | Planquadrat K 16 |
Arbeitsagentur | Müllerstraße | |
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Jobcenter | Mitte - Seydelstraße | |
Amtsgericht | Mitte | |
Grundbuchamt | Mitte | |
Familiengericht | Pankow | |
Finanzamt | Mitte/Tiergarten | |
Polizeiabschnitt | A 56 | |
Verwaltungsbezirk | Mitte |
Alter Bezirk | Mitte | |
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Name seit | 15.1.2001 | |
Info |
Steffin, Margarete (Grete) Emilie Charlotte, * 21.3.1908 Rummelsburg b. Berlin, + 4.6.1941 Moskau, Schriftstellerin, Schauspielerin. Steffin, Margarete (Grete) Emilie Charlotte, * 21.3.1908 Rummelsburg bei Berlin, + 4.6.1941 Moskau, Schriftstellerin, Schauspielerin.Sie lernte Kontoristin, interessierte sich für das proletarische Theater sowie für Literatur und begann selbst zu schreiben. Ab 1926 trat Steffin, die Mitglied der KPD war, als Rezitatorin u. a. mit Agitprop-Gruppen auf. 1931 lernte sie in Berlin Bertolt Brecht kennen, mit dem sie bald mehr als nur eine intensive Zusammenarbeit verband. 1932 reisten beide in die Sowjetunion, 1935 waren sie erneut Gäste des Sowjetischen Schriftstellerverbandes. Ihre eigenen zahlreichen Erzählungen blieben durch ihr Wirken für den Dichter Brecht unbeachtet. Von einem Sanatoriumsaufenthalt am Luganer See reiste sie 1933 nach Paris, wo sie u. a. an der Szenenfolge des Brecht-Stücks „Furcht und Elend des Dritten Reiches“, am 21.5.1938 dort mit Helene Weigel uraufgeführt, wesentlichen Anteil hatte. 1934 arbeitete sie in Paris auch mit Hanns Eisler an der Herausgabe seiner Lieder und Chöre. Im April 1940 reiste sie mit der Familie Brecht von Stockholm nach Finnland, da am 9. April die deutsche Wehrmacht in Dänemark und Norwegen eingefallen war. Doch auch Finnland war für Emigranten kein sicheres Asyl mehr. Am 18.5.1941 traf sie mit Brecht, Weigel und der Regisseurin Ruth Berlau in Leningrad ein. Steffin hatte bereits am 16.5.1941 ihr Visum für die Einreise in die USA erhalten. Aufgrund einer sie seit längerem belastenden Tuberkulose konnte sie diese Reise jedoch nicht mehr antreten. Sie wurde am 29.5.1941 nach einem gesundheitlichen Zusammenbruch in das Moskauer Tuberkulose-Institut eingeliefert und starb fünf Tage später. Steffin wurde auf einem Moskauer Friedhof beigesetzt. Ihr Nachlaß, in den sechziger Jahren von Bodo Uhse entdeckt, wird im Brecht-Archiv in Berlin aufbewahrt. Am 19.12.2007 wurde auch der neu entstandene Straßenabschnitt zwischen Unterbaumstraße und Alexanderufer für den Verkehr freigegeben. © Edition Luisenstadt, ZEPTER&KRONE |