Karsenzeile
Gropiusstadt
PLZ | 12351 | |
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Ortsteil | Gropiusstadt | |
ÖPNV | Zone B Bus X11, M11, 172, 373, 736 — U‑Bahn 7 Johannisthaler Chaussee ♿ | |
Verlauf | von Imbuschweg bis Löwensteinring | |
Falk | Planquadrat T 20 |
Arbeitsagentur | Berlin Süd | |
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Jobcenter | Neukölln | |
Amtsgericht | Neukölln | |
Grundbuchamt | Neukölln | |
Familiengericht | Kreuzberg | |
Finanzamt | Neukölln | |
Polizeiabschnitt | A 48 | |
Verwaltungsbezirk | Neukölln |
Alter Bezirk | Neukölln | |
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Name seit | 1.12.1968 | |
Info |
Karsen (eigtl. Krakauer), Fritz, * 11.11.1885 Breslau, + 25.8.1951 Guayaquil (Ecuador), Pädagoge, Opfer des NS-Regimes. Karsen promovierte 1908 in Breslau und legte 1909/10 sein Staatsexamen über die Beherrschung mehrerer Sprachen, in Philosophie und Turnen für das höhere Lehramt ab. Zuerst arbeitete Karsen in Liegnitz, ab 1912 bis 1918 in Magdeburg und dann in Berlin-Tempelhof an der Luise-Henriette-Schule als Lehrer. Er war Mitglied der sozialdemokratischen Arbeitsgemeinschaft für Lehrer und gehörte 1919 zu den Mitbegründern des "Bundes der entschiedenen Schulreformer". Karsen vertrat die Idee der Einheitsschule vom Kindergarten bis zur Hochschule. 1920/21 war er im Preußischen Kultusministerium angestellt, nachdem er ein Jahr zuvor an der ehemaligen Hauptkadettenanstalt in Lichterfelde mit seinen Reformversuchen gescheitert war. Er wurde 1921 Leiter des Kaiser-Friedrich-Realgymnasiums (ab 1929 Karl-Marx-Schule) in Neukölln. Mit dieser Berufung erhielt er auch den Auftrag, eine "Lebensgemeinschaftsschule" aufzubauen. Sein Ziel der Schulreform war es, das Bildungssystem der Klassengesellschaft zu überwinden. Die Annahme dieses Amtes brachte ihn in Gegensatz zu den Ideen des "Bundes der entschiedenen Schulreformer", aus dem er dann austrat. Als Schulleiter wirkte er hier bis zum 21.2.1933. Ab 1929 hatte er zugleich verschiedene Lehraufträge an den Universitäten Frankfurt am Main und Berlin. Seine Verdienste wurden u. a. durch die Ernennung zum Oberstudiendirektor anerkannt. Karsen hatte Studienreisen in mehrere europäische Länder unternommen, die ihn auch in die Sowjetunion führten. Er war gezwungen, aus Deutschland zu emigrieren. Über die Schweiz und Frankreich gelangte er im Mai 1938 in die USA. Er erhielt dort eine Professur für Pädagogik. 1944 bekam er die amerikanische Staatsbürgerschaft. Ab 1946 war er Leiter der Abteilung Higher Education and Teacher Training bei der US-Militärregierung in Berlin. Im Jahre 1951 reiste Karsen als Leiter einer UNESCO-Delegation nach Ecuador, wo er bereits von 1936 bis 1938 als Berater der Regierung tätig gewesen war. Am Gebäude Sonnenallee 79-81 wurde 1989 eine Gedenktafel angebracht, mit der sein humanistisches Wirken gewürdigt wird. Vorher die öffentlichen Fußwege Nr. 524 und 528 des Bebauungsplanes. © Edition Luisenstadt, ZEPTER&KRONE |