Dahrendorfzeile
Charlottenburg-Nord
PLZ | 13627 | |
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Ortsteil | Charlottenburg-Nord | |
ÖPNV | Zone B Bus X9, X21, 109, 123 — U‑Bahn 7 Jakob-Kaiser-Platz | |
Verlauf | von Heilmannring abgehend (Sackgasse) | |
Falk | Planquadrat J 10 |
Arbeitsagentur | Berlin Nord | |
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Jobcenter | Charlottenburg-Wilmersdorf | |
Amtsgericht | Charlottenburg | |
Grundbuchamt | Charlottenburg | |
Familiengericht | Kreuzberg | |
Finanzamt | Charlottenburg | |
Polizeiabschnitt | A 22 | |
Verwaltungsbezirk | Charlottenburg-Wilmersdorf |
Alter Bezirk | Charlottenburg | |
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Name seit | 4.7.1957 | |
Info |
Dahrendorf, Gustav Dietrich, * 8.2.1901 Hamburg, + 30.10.1954 Braunlage, Politiker, Widerstandskämpfer gegen das NS-Regime. Dahrendorf stammte aus einer altansässigen Hamburger Familie. Nach der Lehre war er Vertreter und Angestellter. 1918 wurde er Mitglied der SPD. Von 1924 bis 1933 arbeitete er als Schriftleiter des "Hamburger Echos" und wurde 1927 in die Hamburger Bürgerschaft gewählt. Im Ergebnis der Wahl vom 6.11.1932 zog er als jüngster Abgeordneter in den Reichstag ein, dem er bis zum 22.6.1933 angehörte. Am 24.3.1933 wurde Dahrendorf zum erstenmal festgenommen. Im Mai desselben Jahres erfolgte in Hamburg seine zweite Verhaftung. Er war drei Monate im KZ Fuhlsbüttel (Hamburg). Danach siedelte er 1933 nach Berlin über und wurde 1934 Geschäftsführer der Märkischen Brikett-Handelsgesellschaft in Berlin, Nürnberg und München. In jener Zeit knüpfte er Kontakte zum Kreisauer Kreis und zur Widerstandsgruppe um Leber, Leuschner und Ernst Schneppenhorst. Er wohnte damals Berlin-Zehlendorf, Süntelsteig 28. Am 23.7.1944, während der sogenannten "Aktion Gitter", wurde er in Buckow, wohin seine Familie evakuiert worden war, verhaftet. Er kam in das Gestapo-Gefängnis Prinz-Albrecht-Straße. In den Monaten August bis September 1944 überführte die Gestapo ihn mit anderen in das KZ Ravensbrück. Am 20.10.1944 verurteile ihn der "Volksgerichtshof" wegen seines antifaschistischen Kampfes zu sieben Jahren Zuchthaus. Vier Tage später wurde Dahrendorf in das Zuchthaus Brandenburg-Görden überstellt. Nach seiner Befreiung am 27.4.1945 war er Vizepräsident der deutschen Zentralverwaltung für die Brennstoffindustrie in der sowjetischen Besatzungszone (SBZ). Im Februar 1946 siedelte er in den Westteil Berlins über und war dann Vorsitzender der Geschäftsleitung der Konsumgenossenschaften in Hamburg. Danach war Dahrendorf in Frankfurt (Main) als Vizepräsident des Frankfurter Wirtschaftsrates bis 1949 tätig und unterstützte die Politik Schumachers. 1951 wurde er Vorsitzender der Konsumgenossenschaft Hamburg. Durch die Jahre der Haft gesundheitlich geschwächt, starb er mit 53 Jahren. © Edition Luisenstadt, ZEPTER&KRONE |