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Charlottenburg-Nord

Bezirk Charlottenburg-Wilmersdorf

Charlottenburg-Nord wurde als Wohnsiedlung 1955 bis 1961 im Auftrag des Senats von Berlin im öffentlich geförderten sozialen Wohnungsbau von verschiedenen Trägern, u. a. von der heutigen GSW Immobilien GmbH, der Gemeinnützigen Wohnungsbau-Aktiengesellschaft Berlin (Gewobag) und der Charlottenburger Baugenossenschaft errichtet. Die Siedlung zwischen Siemensdamm und Heckerdamm stellt quasi eine östliche Erweiterung der Siemensstadt dar. Der Standort war in den 1930er Jahren für die Errichtung der größten Berliner Wohnsiedlung des "Dritten Reiches" vorgesehen, die aber nicht realisiert wurde. Aufgrund der von der Verwaltung vorgegebenen Straßenführung (Kanalisation war bereits verlegt) konnte ein von Hans Scharoun nach dem Zweiten Weltkrieg vorgelegter Entwurf für die GSW nur teilweise verwirklicht werden. Er basierte auf der Nachbarschaftsidee und sah als Grundzellen Wohnhöfe vor. Die realisierten Baukörper sind teilweise mit Laubengängen ausgestattet und mit zu den (angedeuteten) Wohnhöfen gerichteten Balkonen versehen. Der Siedlungsteil der GSW umfasst einschließlich der realisierten Entwürfe anderer Architekten insgesamt 1 806 Wohneinheiten in drei- bis achtgeschossigen Bauten. Die 1-, 2-, 3-, 4- und über 4-Zimmer-Wohnungen sind mit Bad und Zentralheizung ausgestattet. 1987 hatte der von Scharoun errichtete Siedlungsteil 2 227 Einwohner und damit eine Einwohnerdichte von ca. 175 Einwohner pro Hektar. Charlottenburg-Nord repräsentiert städtebauliche Leitbildvorstellungen der 1950er Jahre, die gegenüber der Mietshausbebauung u. a. durch eine Verminderung der Wohndichte, Durchgrünung, Aufgeben einer Straßen begleitenden Bebauung, Mischung der Wohnformen, Gliederung in Nachbarschaftseinheiten und Einbeziehung von Kfz-Stellplätzen gekennzeichnet sind. Als Defizit hat sich die einseitige Nutzungsstruktur erwiesen. Ebenfalls für die GSW tätig war der Architekt Edmund Meurin (1893-1983) (südwestlich des Heilmannrings). Für den Siedlungsteil der Gewobag im östlichen Abschnitt des Heilmannrings wurden 1 328 Wohnungen errichtet. Er besteht auf der westlichen Straßenseite aus drei locker gefächerten Siedlungszellen mit kurzen viergeschossigen Zeilen und Winkeln mit je einem achtgeschossigen Winkelteil. Östlich des Heilmannrings sind die Siedlungszellen aus Zeilen und Winkeln um drei Stichstraßen angeordnet und durchgehend viergeschossig. Lediglich im Süden dieses Siedlungsteils befinden sich zwei achtgeschossige Punkthäuser. Die achtgeschossigen Bauten sind mit Platten verkleidet, sonst sandgrauer oder heller Rauputz. Flache Papp-Walmdächer bestimmen die Dachgestaltung. Der Siedlungsteil der Charlottenburger Baugenossenschaft befindet sich zwischen Heckerdamm und Toeplerstraße, westlich des Halemweges. Die Siedlung umfasst heute mit allen Siedlungsteilen insgesamt 3 811 Wohnungen.

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