Cora-Berliner-Straße
Mitte
PLZ | 10117 | |
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Ortsteil | Mitte | |
ÖPNV | Zone A Bus TXL, M41, 100, 200 — U‑Bahn 55 Brandenburger Tor ♿, U‑Bahn 6 Französische Straße — S‑Bahn 1, 2, 25 Brandenburger Tor ♿ | |
Verlauf | von Behrenstraße bis Gertrud-Kolmar-Straße und Hannah-Arendt-Straße | |
Falk | Planquadrat L 15 I, BC 10 |
Arbeitsagentur | Beuthstraße | |
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Jobcenter | Mitte - Seydelstraße | |
Amtsgericht | Mitte | |
Grundbuchamt | Mitte | |
Familiengericht | Pankow | |
Finanzamt | Mitte/Tiergarten | |
Polizeiabschnitt | A 28 | |
Verwaltungsbezirk | Mitte |
Alter Bezirk | Mitte | |
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Name seit | 12.5.2005 | |
Info |
Berliner, Cora, * 23.1.1898 Hannover, † 1942 verschollen, vermutlich Theresienstadt, Wirtschaftswissenschaftlerin, Opfer des NS-Regimes. Sie stammte aus einer jüdischen Intellektuellenfamilie, studierte Mathematik und Nationalökonomie und promovierte 1916 oder 1917 an der Universität Heidelberg auf dem Gebiet der Volkswirtschaft. Bereits 1909 war sie der jüdischen Jugendbewegung beigetreten, in der sie 1912 die Funktion der Geschäftsführerin des Verbandes der jüdischen Jugendvereine Deutschlands übernahm. 1919 erhielt sie eine Anstellung im Reichswirtschaftsministerium und wurde 1923 zur Regierungsrätin ernannt. Ab 1932 lehrte sie am Institut für Volkswirtschaft in Berlin, wurde jedoch 1933 aufgrund ihrer jüdischen Herkunft entlassen. Bereits 1929 begann ihre Mitarbeit im von Bertha von Pappenheim 1904 gegründeten Jüdischen Frauenbund, dessen stellvertretende Vorsitzende sie 1934 wurde. Er hatte in dem heute nicht mehr existierenden Haus Monbijouplatz 10 seinen Sitz. Nach der Pogromnacht 1938 wurde der Jüdischen Frauenbund gewaltsam aufgelöst. Cora Berliner hatte in den dreißiger Jahren auch die Funktion einer Beraterin in der Reichsvertretung der deutschen Juden. Sie setzte sich besonders für die Emigration jüdischer Frauen und Kinder aus Deutschland ein. Zuletzt wohnte sie in Wilmersdorf, Pariser Straße 18. Sie wurde mit dem 16. Transport, der am 6.7.1942 vom Bahnhof Grunewald abging, in das Konzentrationslager Theresienstadt deportiert. Sie gilt bisher als verschollen. Zu ihrer Deportation gibt es allerdings unterschiedliche Angaben. Weitere Transporte gingen am 13.6.1943 und am 22.6.1942 in das Konzentrationslager Majdanek/Sobibor bzw. in den okkupierten Osten Europas. © Edition Luisenstadt, ZEPTER&KRONE |