Budapest, Hauptstadt Ungarns, an der Donau gelegen. Das durch die Vereinigung von Buda, Obuda und Pest 1872 entstandene Budapest geht auf Siedlungen der Aravisker und das römische Legionslager Aquincum zurück, das im Jahre 124 Stadtrecht erhielt und nach 184 Residenz der Statthalter der Provinz Pannonia inferior war. Die landnehmenden Magyaren errichteten hier ihr erstes Herrschaftszentrum. 1214 wurden Buda und Pest von den Mongolen zerstört. König Bela IV. ließ 1247 auf dem Schloßberg in Buda die erste königliche Burg errichten, die seit Mitte des 14. Jahrhunderts ständige Residenz wurde. Nach der Eroberung durch die Türken im 16. Jahrhundert war Buda Sitz des Paschas. Deutsche und ungarische Stadtbewohner wanderten aus; Serben und Juden wanderten ein. Nach der Befreiung von den Türken 1686 setzte nur langsam eine Erholung ein. Erst im 18. Jahrhundert begann ein wirtschaftlicher und kultureller Aufschwung, wobei Buda rasch von Pest überholt wurde, das vor der 1848er Revolution zum geistigen und politischen Mittelpunkt des Landes wurde. Budapest ist das Kultur- und Wirtschaftszentrum Ungarns. Zu den führenden Industriezweigen in Budapest gehören insbesondere Maschinen- und Fahrzeugbau, Elektrotechnik, chemisch-pharmazeutische, Bekleidungs- sowie Nahrungs- und Genußmittelindustrie. Im Süden der Stadt befindet sich der wichtigste ungarische Binnenhafen, Csepel. Seit 1896 verfügt Budapest über eine U-Bahn. Nach der von London ist dies die zweitälteste Europas. Schließlich spielt Budapest auch als Fremdenverkehrsmetropole eine wichtige Rolle, nicht zuletzt wegen der 123 erschlossenen Thermalquellen, die auch für Heilkuren genutzt werden. Budapest hat 1,734 Millionen Einwohner (2010) und ist 525,13 km² groß.