Bebelplatz
Mitte
PLZ | 10117 | |
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Ortsteil | Mitte | |
ÖPNV | Zone A Tram M2, 12 — Bus TXL, 100, 147, 200 — U‑Bahn 6 Französische Straße | |
Verlauf | zwischen Unter den Linden und Behrenstraße | |
Falk | Planquadrat L 16 |
Arbeitsagentur | Beuthstraße | |
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Jobcenter | Mitte - Seydelstraße | |
Amtsgericht | Mitte | |
Grundbuchamt | Mitte | |
Familiengericht | Pankow | |
Finanzamt | Mitte/Tiergarten | |
Polizeiabschnitt | A 57 | |
Verwaltungsbezirk | Mitte |
Alter Bezirk | Mitte | |
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Alte Namen | Platz am Opernhaus (um 1743-1910), Kaiser-Franz-Joseph-Platz (1910-1947) | |
Name seit | 31.7.1947 | |
Info |
Bebel, Ferdinand August, * 22.2.1840 Köln-Deutz, + 13.8.1913 Passugg (Graubünden, Schweiz), Politiker. Bebel erlernte das Drechslerhandwerk, kam nach seinen Wanderjahren 1860 nach Leipzig, stieß hier zur Arbeiterbewegung, wurde 1865 Vorsitzender des Arbeiterbildungsvereins und 1867 des Verbands der deutschen Arbeitervereine. 1866 gründete er mit Wilhelm Liebknecht die Sächsische Volkspartei und wurde als deren Kandidat in den Reichstag des Norddeutschen Bundes gewählt. Zusammen mit Wilhelm Liebknecht gründete Bebel 1869 die Sozialdemokratische Arbeiterpartei, deren Vorsitzender er bald wurde. Nach Gründung des Deutschen Reiches 1871 gehörte er mit Unterbrechnung (1881-1883) dem Deutschen Reichstag an. Bebel galt als ein ausgezeichneter Volksredner und Parlamentarier und fand deshalb selbst bei seinen politischen Gegnern Anerkennung. Bebel trat im Reichstag gegen die Annexion Elsaß-Lothringens auf und solidarisierte sich mit der Pariser Kommune. Er wurde daraufhin wegen Hochverrats und Majestätsbeleidigung zu Festungshaft verurteilt. 1875 vereinigte sich unter seiner Führung die Sozialdemokratische Arbeiterpartei in Gotha mit dem Allgemeinen Arbeiterverein zur SDAP. Während des "Sozialistengesetzes" (1878-1890) leitete er erfolgreich den Widerstand gegen Bismarcks Unterdrückungspolitik im Innern, wofür die wachsende Zahl der Stimmen zu den Wahlen für den Deutschen Reichstag und die steigende Zahl der Reichstagsmandate beredtes Zeugnis wurden. 1880 lernte er Karl Marx und Friedrich Engels persönlich kennen, deren Ideen ihn wesentlich prägten. 1889 war er Mitbegründer der II. Internationale. 1890 siedelte Bebel nach Berlin über, wo sich der Sitz der zentralen Parteileitung befand. 1892 wurde er neben Paul Singer Vorsitzender der SPD. Bebel war maßgeblich an der Durchsetzung des Erfurter Programms beteiligt. Nach 1890 trug der populäre Führer der deutschen Sozialdemokratie entscheidend dazu bei, daß diese sich zu einer Massenpartei entwickeln konnte, zur führenden und einflußreichsten Kraft der II. Internationale wurde und bei der letzten Wahl zum Reichstag im Deutschen Kaiserreich die meisten Stimmen und Mandate erhielt. Bebel war stets publizistisch tätig. Zu seinen wichtigsten Werken gehören "Die Frau und der Sozialismus" (1879) und "Aus meinem Leben", drei Bände (1910-1914). Nach 1995 wurde der Name Bebelplatz auch auf die Grünfläche zwischen Operncafé und Staatsoper übertragen. © Edition Luisenstadt, ZEPTER&KRONE |