Auerbachstraße
Grunewald
PLZ | 14193 | |
---|---|---|
Ortsteil | Grunewald | |
ÖPNV | Zone B Bus M19, 186, 349 — S‑Bahn 7 Grunewald ♿ | |
Verlauf | von Fontanestraße und Am Bahnhof Grunewald über Douglasstraße bis Unterführung S-Bahn, rechts gerade, links ungerade | |
Falk | Planquadrat O 9 |
Arbeitsagentur | Berlin Nord | |
---|---|---|
Jobcenter | Charlottenburg-Wilmersdorf | |
Amtsgericht | Charlottenburg | |
Grundbuchamt | Charlottenburg | |
Familiengericht | Tempelhof-Kreuzberg | |
Finanzamt | Wilmersdorf | |
Polizeiabschnitt | A 22 | |
Verwaltungsbezirk | Charlottenburg-Wilmersdorf |
Alter Bezirk | Wilmersdorf | |
---|---|---|
Name zuvor | Auerbacher Straße | |
Name seit | 8. April 2013 | |
Info |
Auerbach, Bertold (eigtl. Moses Baruch Auerbacher, Ps. Theobald Chauber), * 28.2.1812 Nordstetten b. Horb (Württemberg), † 8.2.1882 Cannes (Frankreich), Schriftsteller.Er war aktiv in der Burschenschaftsbewegung tätig und wurde am 23.6.1833 in München aus diesem Grund festgenommen und zu zwei Monaten Festungshaft verurteilt, die er erst 1837 auf dem Hohenasperg antrat. Sein Theologiestudium setzte Auerbach 1834 an der Universität Heidelberg fort, wo er 1835 das Rabbinerexamen nicht bestand. Auerbachs Erstlingswerk war die "Geschichte Friedrichs des Großen", die er zwischen 1834 und 1836 geschrieben hatte. Er wandte seine Aufmerksamkeit der Problematik der Emanzipation des Judentums zu. 1836 publizierte er die Schrift "Das Judentum und die neueste Literatur", in der er die Gleichberechtigung der Juden einforderte. Ein Jahr später folgte sein historischer Roman "Spinoza". Zwischen 1838 und 1850 war er zuerst Mitarbeiter an jungdeutschen Zeitschriften, dann lebte er als freier Schriftsteller in Frankfurt (Main), Bonn und Mainz, Weimar, Leipzig, Dresden und Breslau. Mit seinen "Schwarzwälder Dorfgeschichten“, die er während seines ersten Berlinaufenthaltes von 1843 bis 1854 in der Kronenstraße 26 geschrieben hatte, wurde er 1843 zu einem der meistgelesenen deutschen Erzähler. 1859 ließ er sich erneut in Berlin nieder und wohnte in der Tiergartener Hohenzollernstraße 15 (heute Hiroshimastraße 17, Mitte). Er zog 1868 in eine Wohnung in der Sigismundstraße 8, Tiergarten (heute Mitte) und 1869 in die Königin-Augusta-Straße 3, Tiergarten (heute Reichpietschufer, Mitte). Sein umfangreiches Werk ist heute zwar in Vergessenheit geraten, sein Name bleibt jedoch in der Literaturwissenschaft untrennbar mit dem Genre der Dorfgeschichte verbunden. Ab 1872 verlebte Auerbach seine letzten Jahre, durch den aufkommenden Antisemitismus des Kaiserreichs verbittert, in Freiburg im Breisgau. Er wurde auf dem Jüdischen Friedhof von Nordstätten bestattet. Die Bezirksverordnetenversammlung Charlottenburg-Wilmersdorf hat in ihrer Sitzung am 15. November 2012 das Bezirksamt gebeten, die Auerbacher Straße in Auerbachstraße zurückzubenennen. Dadurch soll dem Schriftsteller Berthold Auerbach die 1938 aus ideologischen Gründen zu Unrecht entzogene Ehrung im Straßennamen zurückgegeben werden. Damit wird dem erklärten Wunsch von Anwohnerinnen und Anwohnern in der genannten Straße entsprochen, die sich mehrheitlich für eine Rückbenennung ausgesprochen haben. © Edition Luisenstadt, ZEPTER&KRONE |