Grunewald
Bezirk Charlottenburg-Wilmersdorf
Die Villenkolonie Grunewald ist Ausgangspunkt für die Entstehung des heutigen Ortsteils von Charlottenburg-Wilmersdorf. Die Villenkolonie Grunewald wurde 1889 von der Kurfürstendamm-Gesellschaft auf einem 234 ha großen Terrain angelegt. Im Zusammenhang mit dieser Anlage entstand das zur Kleinen Grunewaldseenkette gehörende Seenkleeblatt mit Dianasee, Koenigssee, Herthasee und Hubertussee. Aufgrund seiner landschaftlich schönen Lage und geringen Entfernung zum Stadtzentrum stieg die Einwohnerzahl bis 1898 relativ rasch auf 2 684 an. Am 1. April 1899 erfolgte durch Kabinettsorder die Erhebung zur selbständigen Landgemeinde. Besondere Baubedingungen begünstigten die Ansiedlung einer wohlhabenden Sozialschicht und die Konzentration zumeist hochherrschaftlicher Villen in der Villenkolonie Grunewald 1906 wurde die Kolonie Neu-Grunewald in die Landgemeinde eingegliedert. 1920 erfolgte die Eingemeindung der Landgemeinde aus dem Kreise Teltow nach Berlin. Mit Wilmersdorf, Schmargendorf und dem Forst Grunewald bildete die Villenkolonie Grunewald damals den 9. Verwaltungsbezirk von Groß-Berlin. In der Villenkolonie Grunewald befinden sich zahlreiche denkmalgeschützte Gebäude (Häuser, Landhäuser, Villen). Gedenktafeln erinnern an namhafte Persönlichkeiten, die im heutigen Ortsteil Grunewald lebten wie z. B. an den Kommunalpolitiker Bernhard Wieck, den Bankier Franz von Mendelssohn, den Mediziner Karl Abraham, den Komponisten Werner Eisbrenner und an die Verlegerfamilie Ullstein. Südwestlich des Siedlungsgebietes zwischen Hundekehlesee und Grunewaldsee erstreckt sich das Naturschutzgebiet Hundekehlefenn. Mehrere Findlinge auf dem Territorium des Ortsteils sind als Naturdenkmale ausgewiesen. Dazu gesellen sich Traubeneichen, Blutbuchen, eine Balkan-Roßkastanie und eine Sommerlinde.