Euler, der als erster in Deutschland die Lizenz zum Nachbau des Voisin-Doppeldeckers erworben hatte, richtete 1908 auf dem Truppenübungsplatz Griesheim bei Darmstadt ein eigenes Fluggelände ein und baute darauf auch eine Fabrikationsstätte für Flugzeuge mit Montagehalle, Konstruktionsbüro und Werkstatt. Bis 1909 entstanden vier Voisin-Euler-Doppeldecker. Er verbesserte seine Flugzeuge und lernte es, sie zu fliegen. Am 31.12.1909 erfüllte er, nur kurze Zeit nach ihrer Bekanntgabe, die Bedingungen für die Flugzeugführererlaubnis und erhielt dafür am 1.2.1910 den deutschen Flugzeugführerschein Nr. 1. Im Oktober 1910 stellte er einen Dauerflugrekord über mehr als drei Stunden auf. Im Frühjahr 1910 hatte er seine Flugschule eröffnet, die vor allem von Angehörigen des deutschen Adels besucht wurde. 1911 kaufte er von der Stadt Frankfurt am Main ein Gelände in Niederrad und verlagerte ab Januar 1912 seine Fabrikanlagen und die Fliegerschule dorthin. Auf seine Initiative kam am 10.6.1912 ein amtlicher Postflug zwischen Frankfurt am Main und Darmstadt (der zweite in Deutschland) zustande. Nach dem Ersten Weltkrieg wurde Euler Unterstaatssekretär und leitete das neu gegründete Reichsluftamt, bewirkte die Zulassung der ersten Luftverkehrsunternehmen in Deutschland und schuf die erste Luftverkehrsordnung. 1922 ging er in den Ruhestand.