Peter-Weiss-Gasse
Hellersdorf
PLZ | 12627 | |
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Ortsteil | Hellersdorf | |
ÖPNV | Zone B Tram M6, 18 — Bus X54, 195 — U‑Bahn 5 Hellersdorf | |
Verlauf | von Stendaler Straße am Alice-Salomon-Platz bis Janusz-Korczak-Straße | |
Falk | Planquadrat HJ 27 |
Arbeitsagentur | Marzahn-Hellersdorf | |
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Jobcenter | Marzahn-Hellersdorf | |
Amtsgericht | Lichtenberg | |
Grundbuchamt | Lichtenberg | |
Familiengericht | Kreuzberg | |
Finanzamt | Marzahn-Hellersdorf | |
Polizeiabschnitt | A 33 | |
Verwaltungsbezirk | Marzahn-Hellersdorf |
Alter Bezirk | Hellersdorf | |
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Name seit | 20.11.1995 | |
Info |
Weiss, Peter Ulrich, * 18.11.1916 Nowawes b. Berlin (heute Babelsberg), + 10.5.1982 Stockholm, Dramatiker, Erzähler, Filmregisseur und Maler. Er verlebte seine Jugend in Berlin und in Bremen. 1934 emigrierte er mit seiner Familie über England nach Prag, wo er 1936-1938 die Kunstakademie besuchte, um über die Schweiz 1939 nach Schweden zu gelangen. Sein Exilland verlieh ihm 1945 die Staatsbürgerschaft. Weiss begann seine schriftstellerische Tätigkeit mit Prosawerken, in denen mikroskopisch genaue, fast surrealistische Beschreibungen von Vorgängen im Alltag gegeben werden ("Der Schatten des Körpers des Kutschers", 1960). In seinem Roman "Abschied von den Eltern", der 1961 erschien, schilderte Weiss den Zerfall einer Familie. Geprägt von einer Kindheit und Jugend im Exil, vermittelte er in seinen Werken das Gefühl des Ausgeliefertseins und einer blinden Auflehnung. In seinem autobiographischen Roman "Fluchtpunkt" (1962) beschreibt er die Situation des Emigranten. Als Dramatiker wurde er weltbekannt durch sein Stück "Die Verfolgung und Ermordung des Jean Paul Marats, dargestellt durch die Schauspielgruppe des Hospizes zu Charenton unter Anleitung des Herrn de Sade" (1964). In seinem Stück "Die Ermittlung. Oratorium in 11 Gesängen" gab Weiss eine szenische Dokumentation des in der Bundesrepublik durchgeführten Auschwitz-Prozesses. "Die Ästhetik des Widerstands", das Werk mit der bisher größten Wirkung (1975-1981), wurde in dem nachhaltigen Diskurs über die geistige Situation unserer Zeit, den es ausgelöst hat, die Odyssee des zwanzigsten Jahrhunderts genannt. In diesem Gebiet wurden 1995 Straßen und Plätze nach Künstlern benannt, in der Mehrzahl solchen, die wegen der NS-Herrschaft aus Deutschland emigrieren mußten. © Edition Luisenstadt, ZEPTER&KRONE |