Nelly-Sachs-Straße
Hellersdorf
PLZ | 12627 | |
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Ortsteil | Hellersdorf | |
ÖPNV | Zone B Tram M6, 18 — Bus X54, 195 — U‑Bahn 5 Hellersdorf | |
Verlauf | von Naumburger Ring über Kokoschkastraße | |
Falk | Planquadrat J 27-28 |
Arbeitsagentur | Marzahn-Hellersdorf | |
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Jobcenter | Marzahn-Hellersdorf | |
Amtsgericht | Lichtenberg | |
Grundbuchamt | Lichtenberg | |
Familiengericht | Kreuzberg | |
Finanzamt | Marzahn-Hellersdorf | |
Polizeiabschnitt | A 33 | |
Verwaltungsbezirk | Marzahn-Hellersdorf |
Alter Bezirk | Hellersdorf | |
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Name seit | 20.11.1995 | |
Info |
Sachs, Nelly (eigtl. Leonie), * 10.12.1891 Berlin, + 12.5.1970 Stockholm, schwedische Schriftstellerin, Opfer des NS-Regimes. Die Tochter eines Fabrikanten jüdischer Herkunft wuchs in einer Atmosphäre gepflegter, kultivierter Bürgerlichkeit auf. Früh begann sie zu musizieren und Gedichte sowie Puppenspiele zu schreiben. Ihren Wunsch, Tänzerin zu werden, gab sie auf. Im Jahre 1921 erschien ihr erstes Buch "Legenden und Erzählungen". 1940 gelang es Nelly Sachs und ihrer Mutter, mit Hilfe offizieller schwedischer Stellen der Verschleppung durch die NS-Behörden in ein Konzentrationslager zu entkommen. Ihre gesamte Familie kam im Dritten Reich aus rassistischen Gründen ums Leben. Nach einer Zeit tiefgreifender Depressionen im Exil begann sie ihre Schreckenserlebnisse von 1933 bis 1940 in Gedichten niederzuschreiben. Sachs war Mitglied des PEN-Zentrums deutschsprachiger Autoren im Ausland (London) und zugleich mehrerer Akademien. 1961 gab die Stadt Dortmund dem von ihr gestifteten Kulturpreis den Namen Nelly-Sachs-Preis. Im Jahre 1966 wurde Sachs mit dem Nobelpreis für Literatur geehrt. Am 14. Juli 1967 wurde sie die 76. Ehrenbürgerin Berlins. In ihren Werken fand vorwiegend das Thema von Verfolgung und Schmerz der europäischen Juden während der NS-Zeit Eingang. Zu ihren wichtigsten Gedichtsammlungen gehören "In den Wohnungen des Todes" (1947), "Sternverdunkelung", 1949 und "Noch feiert Tod das Leben" (1961). An ihrem Geburtshaus in der Schöneberger Maaßenstraße 12 erinnert eine Gedenktafel an ihr Schaffen. In dieser Gegend wurden 1995 Straßen und Plätze nach Künstlern benannt. In der Mehrheit wurden Namen von Menschen gewählt, die wegen der NS-Herrschaft aus Deutschland emigrieren mußten bzw. unter dem Terror des NS-Regimes gelitten hatten. © Edition Luisenstadt, ZEPTER&KRONE |