Thrasoltstraße
Charlottenburg
PLZ | 10585 | |
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Ortsteil | Charlottenburg | |
ÖPNV | Zone A Bus M45, 109 — U‑Bahn 7 Richard-Wagner-Platz | |
Verlauf | von Richard-Wagner-Straße bis Gierkezeile | |
Falk | Planquadrat L 11 |
Arbeitsagentur | Berlin Nord | |
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Jobcenter | Charlottenburg-Wilmersdorf | |
Amtsgericht | Charlottenburg | |
Grundbuchamt | Charlottenburg | |
Familiengericht | Kreuzberg | |
Finanzamt | Charlottenburg | |
Polizeiabschnitt | A 24 | |
Verwaltungsbezirk | Charlottenburg-Wilmersdorf |
Alter Bezirk | Charlottenburg | |
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Alte Namen | Am Graben (nach 1711-vor 1859), Kanalstraße (vor 1824-1950) | |
Name seit | 30.3.1950 | |
Info |
Thrasolt, Ernst (eigtl. Tressel, Joseph Matthias Franz), * 12.5.1878 Beurig, heute zu Saarburg, † 20.1.1945 Berlin, Schriftsteller, Theologe. Er besuchte die Volksschule, das Jesuitengymnasium und die philosophisch-theologische Fakultät in Trier. Am 19.3.1904 wurde er zum Priester geweiht. Thrasolt war Kaplan im Hunsrückdorf Halsenbach, im saarländischen Illingen, in Heimersheim an der Ahr und in Boppard am Rhein. Später Fabrikgeistlicher und Fürsorgerektor in Alf an der Mosel, wurde er 1908 Dorfpfarrer in Haag im Hochwald. Von 1920 bis 1933 arbeitete er als Pfarrer im katholischen Waisenhaus in Weißensee. Ab 1934 lebte er, wegen seiner pazifistischen Auffassungen von der Gestapo verfolgt, in einer einsam gelegenen Blockhütte bei Berlin, wo er auch Verfolgten zeitweilig Unterschlupf gewähren konnte. Seine Unterkunft wurde am 6.12.1944 ein Opfer von Brandbomben, dadurch sind auch viele seiner Schriften verbrand. Thrasolt, der von Kindheit an eine schwächliche Konstitution hatte, lag zu der Zeit bereits in einem Berliner Krankenhaus, in dem er im Januar 1945 verstarb. Als Schriftsteller verfaßte er pantheistisch-religiöse Lyrik. 1908 veröffentlichte Thrasolt seinen ersten Lyrikband "De profundis". 1915 bis 1923 folgten geistliche Kirchenlieder. Thrasolt war von 1908 bis 1911 Herausgeber der Zeitschrift "Die Efeuranken". Er begründete 1913 die katholische Zeitschrift "Das heilige Feuer". Zu seinen Werken gehören weiterhin "Stille Menschen“ (1909), "Die Witwe" (1925) sowie "Wenn Du, Herr, bist einmal mir begegnet". Es erschien 1962 in einer Teilherausgabe. Sein Grab befindet sich in Mitte auf dem St. Hedwig-Friedhof I (römisch-katholisch), Liesenstraße 8. Obwohl auf dem Grabkreuz, geschaffen 1955 vom Holzbildhauer Rudolf Hetzel, das Geburtsjahr mit 1876 angegeben wird, gilt es als gesichert, daß Thrasolt 1878 geboren wurde. © Edition Luisenstadt, ZEPTER&KRONE |