Hannah-Karminski-Straße
Charlottenburg
PLZ | 10587 | |
---|---|---|
Ortsteil | Charlottenburg | |
ÖPNV | Zone A Bus 245 | |
Verlauf | von Salzufer über Gutenbergstraße | |
Falk | Planquadrat L 12-13 |
Arbeitsagentur | Berlin Nord | |
---|---|---|
Jobcenter | Charlottenburg-Wilmersdorf | |
Amtsgericht | Charlottenburg | |
Grundbuchamt | Charlottenburg | |
Familiengericht | Kreuzberg | |
Finanzamt | Charlottenburg | |
Polizeiabschnitt | A 25 | |
Verwaltungsbezirk | Charlottenburg-Wilmersdorf |
Alter Bezirk | Charlottenburg | |
---|---|---|
Name seit | 1.10.2002 | |
Info |
Karminski, Hannah (Johanna), * 24.4.1897 Berlin, † 9.12.1942 (deportiert) Auschwitz, Kindergärtnerin, Sozialarbeiterin, Frauenrechtlerin, Opfer des NS-Regimes. Sie absolvierte im Pestalozzi-Fröbel-Haus ihre Ausbildung als Kindergärtnerin. Nach deren Abschluß qualifizierte sie sich am von Gertrud Bäumer (1873–1954) gegründeten Sozialpädagogischen Institut Hamburgs zur Sozialarbeiterin. Karminski nahm eine Stellung als Leiterin des Jüdischen Mädchenclubs in Frankfurt am Main an. Dort traf sie auf die Psychologin und Frauenrechtlerin Bertha Pappenheim (1859–1936), mit der sie von da an eine lebenslange Freundschaft verband. Pappenheim war die Gründerin des Jüdischen Frauenbundes, in dem Karminski sich ab 1924 stark engagierte. 1925 kehrte sie nach Berlin zurück und war bis zu deren Verbot durch die Nationalsozialisten 1938 Chefredakteurin der „Blätter des Jüdischen Frauenbundes“. Spätestens ab 1938 beteiligte sie sich in erheblichem Maße an der Rettung jüdischer Kinder vor dem Nazi-Regime. Sie war ab 1939 mit der Leitung der Abteilung Wohlfahrtspflege innerhalb der „Reichsvereinigung der Juden in Deutschland“ betraut. Bis zu ihrer Deportation im Dezember 1942 wirkte sie aufopferungsvoll für die Verfolgten. Ihre Familienangehörigen wollten sie überreden, in die Schweiz zu fliehen und damit der physischen Vernichtung durch die Faschisten zu entkommen. Karminski lehnte diesen Weg kategorisch ab. Die Gestapo inhaftierte sie im November 1942 und veranlasste einen Monat später ihre Deportation in das Konzentrationslager Auschwitz, wo sie ermordet wurde. 1939–1942 wohnte sie in Charlottenburg, Kaiserdamm 101. Die Straße wird im Rahmen der Erschließung der Spreestadt angelegt. © Edition Luisenstadt, ZEPTER&KRONE |