Wohl jeder, der im ehemaligen Westen Berlins großgeworden ist, hat während seiner Schulzeit das Planetarium am Insulaner besucht.
Mitte der 60er Jahren eröffnet, hat es sich bis heute diesen Charme erhalten, obwohl auch hier die Zeit nicht stillgestanden hat. 2010 erfolgten Umbauarbeiten; dabei wurde der in die Jahre gekommene Projektor einer Generalüberholung unterzogen sowie Beamer eingebaut.
Vor ein paar Monaten bin ich, nach langen Jahren, wieder einmal dort gewesen. Durch Zufall fand ich einen Hinweis auf die im Planetarium stattfindende Queen Heaven Show und wir beschlossen spontan, sie anzuschauen.
Schon beim Betreten des Gebäudes durchlief ich eine Zeitreise. Schönster 60er Jahre Stil, mit einer goldenen Uhr an der Wand, Holzvertäfelungen an den Türen… Es hatte was. Im Foyer befand sich neben der Veranstaltungskasse noch eine Bar, daneben eine Vitrine mit Angeboten für Hobby-Astronomen. Ich erstand ein kombiniertes Tele- und Mikroskop. Es wurde später beim Essengehen ausprobiert. An einer Wand eine Weltkarte mit verschiedenen Uhrzeiten einzelner Gebiete.
Schließlich gelangten wir in den runden Veranstaltungssaal. So lange nicht hier gewesen und doch wiedererkannt: an der Wand umlaufend die Silhouette vieler markanter Berliner Gebäude. Dies hatte ich schon als Kind bewundert und gerätselt, welche Gebäude das wohl sein mochten. Im Raum verteilt bequeme, breite Stühle. Wir nahmen Platz – und kippten nach hinten weg. Die Lehnen der Stühle sind so eingestellt, dass der Besucher sich zurücklehnen und den Sternenhimmel betrachten kann. Zuerst gewöhnungsbedürftig, aber sehr praktisch. Während der Show lagen wir fast in den Stühlen und blickten entspannt zur Decke hinauf. In der Mitte des Saals steht der Projektor, der die Sterne an die Kuppel projiziert. Wer gute Sicht haben möchte, sollte sich nicht direkt daneben setzen.
Das Planetarium ist ein schöner und ausgefallener Veranstaltungsort für alle großen und kleinen Astronomen. Auch für Videoshows, Hörspiele etc. ist er hervorragend geeignet.
Vor der Tür gibt es einen großen Parkplatz. Außerdem befinden sich im Munsterdamm genügend Parkmöglichkeiten. Diverse Buslinien und der S-Bahnhof Priesterweg sind nicht allzu weit entfernt.
Oben auf dem Insulaner, einem nach 1945 aufgeschütteten Trümmerberg, befindet sich eine Sternwarte. Von dort kann man mittels Fernrohr direkt in die Sterne gucken.