Wörlitz, Stadt im Landkreis Anhalt-Zerbst, Bundesland Sachsen-Anhalt, östlich von Dessau, mit bedeutendem Landschaftspark. Die Burg, die 1004 sicher bezeugt wurde, gehörte seit 1304 den Askaniern. In der Umgebung dieser Burg wuchs eine Siedlung. Wörlitz wurde erstmals 1440 als Stadt genannt. Bis 1918 verblieb Wörlitz mit seiner Umgebung beim Herzogtum Anhalt. Die Burg wurde im 15. Jahrhundert zum Schloß umgebaut. 1689 entstand ein zweites Schloß, um das herum 1763 Fürst Leopold III. Friedrich Franz von Anhalt-Dessau den Schloßpark anlegen ließ. Zehn Jahre später wurde statt des alten ein neues, klassizistisches Schloß erbaut. Im Jahre 1894 bekam Wörlitz seine erste Eisenbahnverbindung nach Dessau. Der im englischen Landschaftsstil seit 1763 angelegte berühmte Garten ist 112 ha groß und wurde nach Plänen des Hofgärtners Friedrich Eyserbeck angelegt. Man findet hier über 700 Baum- und Straucharten und zahlreiche Parkarchitekturen. Wesentlich mitgewirkt an der Gestaltung des Gartens hat Wilhelm von Erdmannsdorff (1736-1800). Sehenswert ist das von ihm entworfene Schloß, heute Museum, mit wertvoller Innenausstattung, Gemälden des 17./18. Jahrhunderts sowie die Steinerne Grotte unter der Villa Hamilton auf der im Wörlitzer See gelegenen Insel Stein, zu der eine Fähre führt. Die Wörlitz-Dessauer Kulturlandschaft mit ihren Schlössern und Parks wurde von der UNESCO in die Liste des Weltkulturerbes der Menschheit aufgenommen. Das Städtchen ist 28,05 km² groß und hat 1 787 Einwohner (1998).