Valeska-Gert-Straße
Friedrichshain
PLZ | 10243 | |
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Ortsteil | Friedrichshain | |
ÖPNV | Zone A Tram M10, M13 — Bus 140, 142, 248, 347 — U‑Bahn 1 Warschauer Straße ♿ — S‑Bahn 5, 7, 75 Regionalbahn, Regionalexpress Ostbahnhof ♿, S‑Bahn 5, 7, 75 Warschauer Straße | |
Verlauf | von Mariane-von-Rantzau-Straße bis Mildred-Harnack-Straße | |
Falk | Planquadrat M 19-20 |
Arbeitsagentur | Berlin Mitte | |
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Jobcenter | Friedrichshain-Kreuzberg | |
Amtsgericht | Kreuzberg | |
Grundbuchamt | Kreuzberg | |
Familiengericht | Kreuzberg | |
Finanzamt | Friedrichshain-Kreuzberg | |
Polizeiabschnitt | A 51 | |
Verwaltungsbezirk | Friedrichshain-Kreuzberg |
Alter Bezirk | Friedrichshain | |
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Name seit | 16.11.2006 | |
Info |
Gert, Valeska (eigtl. Samosch, Gertrud Valesca), gesch. von Krause, verehel. Anderson, * 11.1.1892 Berlin, † 16.3.1978 Kampen/Sylt, Tänzerin, Kabarettistin. Gertrud Valesca Samosch war eine Schülerin von Maria Moissi (*1878), der ersten Ehefrau des Schauspielers A. Moissi. Sie hatte 1910 ihr Debüt im Blüthnersaal in Berlin. Samosch heiratete in erster Ehe den Arzt und Sanskritgelehrten Richhard, von dem sie bald wieder geschieden wurde. 1918 war sie als Tänzerin auf der Bühne des Deutschen Theaters bei Max Reinhardt (1873–1943) sowie in dessen Kabarett "Schall und Rauch" engagiert. Sie wohnte in jener Zeit mit ihrem zweiten Ehemann, dem Arzt Helmuth von Krause, in der Düsseldorfer Straße 41 in Wilmersdorf. Valeska Gert gehörte dem Ballettensemble des Intendanten und Regisseurs Eric Charell (1894–1974) an. Sie gastierte in den zwanziger Jahren mit ihren Grotesktänzen in fast allen Großstädten Europas. 1925 spielte sie in dem Stummfilm "Die freudlose Gasse" und 1930 in dem Film "Dreigroschenoper" mit. Im Februar 1926 trat Valeska Gert u. a. mit Blandine Ebinger in den von Friedrich Hollaender (1896–1976) inszenierten Kabarett-Revuen im Renaissance-Theater auf. Später trat sie mit Werner Finck (1902–1978) in den "Katakomben" auf. In Berlin gründete Gert 1932 den "Kohlkopp", ein eigenes Kabarett. Ab 1933 wurde sie in der Ausübung ihrer Kunst gehindert. Vermutlich im selben Jahr wurde die Scheidung ihrer zweiten Ehe vollzogen. Sie ging auf Tournee durch verschiedene europäische Großstädte. Die faschistische Presse attackierte sie sowohl ihrer jüdischen Herkunft als auch ihrer Kunst wegen. 1936 heiratete sie den in Indien geborenen Schriftsteller Robin Anderson. 1938 war sie gezwungen, das faschistisch regierte Deutschland zu verlassen. Sie ging nach New York. Dort betrieb sie ab 1.12.1941 in Greenich Village die "Beggar's Bar", ein Exilkabarett. 1949 kam sie nach Berlin zurück und eröffnete das Kabarettlokal "Hexenküche", später 1951 auf Sylt den "Ziegenstall". 1931 erschien in Leipzig ihre Autobiographie "Mein Weg“ und 1950 in Westberlin die Memoiren "Die Bettler-Bar von New York". Valeska Gert gilt als die Begründerin der modernen Tanzpantomime. In manchen Quellen wird als Geburtsdatum der 1.11.1900 angegeben. Ihr Ehrengrab befindet sich auf dem Friedhof Ruhleben (landeseigen), Am Hain. Sie liegt auf dem Gelände der Anschutz Entertainment Group nahe dem Ostbahnhof. © Edition Luisenstadt, ZEPTER&KRONE |