Türkenstraße
Wedding
PLZ | 13349 | |
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Ortsteil | Wedding | |
ÖPNV | Zone B Bus 120 — U‑Bahn 6 Seestraße | |
Verlauf | von Müllerstraße und Kongostraße bis Edinburger Straße | |
Falk | Planquadrat G 14 |
Arbeitsagentur | Beuthstraße | |
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Jobcenter | Mitte - Müllerstraße | |
Amtsgericht | Wedding | |
Grundbuchamt | Mitte | |
Familiengericht | Pankow | |
Finanzamt | Wedding | |
Polizeiabschnitt | A 17 | |
Verwaltungsbezirk | Mitte |
Alter Bezirk | Wedding | |
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Name seit | 13.4.1904 | |
Info |
Türkei, Staat in Kleinasienen. Die Straße ist nach den Türkenkriegen benannt, Kriege der europäischen christlichen Staaten gegen das muslimische Osmanische Reich. Die Türken waren ab Mitte des 14. Jahrhunderts in Südosteuropa eingedrungen und stießen kontinuierlich nach Westen vor. Von Nordafrika aus bedrohten sie die Mittelmeerküsten Spaniens und Italiens: 1453 nahmen sie Konstantinopel (seitdem Istanbul), was den Zusammenbruch des Byzantinischen Reiches herbeiführte, 1459 wurden Serbien, 1461 Griechenland, 1463 Bosnien und 1479 Albanien türkische Provinzen. Die Osmanen eroberten 1516/17 Syrien, Palästina, Ägypten und Gebiete Nordafrikas, 1521 fiel Bagdad, 1522 wurde Rhodos besetzt, 1533–1536 Mesopotamien erobert; 1526 wurden die Ungarn besiegt. Tripolis, Tunis und Algerien kamen unter türkische Oberhoheit. Die Türkei hatte ihre größte Ausdehnung erreicht. – Der römisch-deutsche Kaiser Karl V. (ab 1519) suchte die mittelalterliche Kaiseridee durchzusetzen, die abendländische Christenheit im Kampf gegen die „Ungläubigen“ zu einen. Anfangs hatten die Kriege noch Kreuzzugscharakter, wurden aber bald zu rein machtpolitisch motivierten Verteidigungs- und Eroberungskriegen. Franz I. von Frankreich, der unterlegener Konkurrent Karls bei der Kaiserwahl war, fühlte sich durch die habsburgische Umklammerung seines Landes bedroht und verbündete sich 1536 mit den Türken. – Nach 1600 setzte der Niedergang der Großmacht Türkei ein, 1521 standen die Türken schon einmal vor Wien, 1683 belagerten sie die habsburgische Kaiserstadt erneut vergeblich und wurden von vereint kämpfenden Truppen der Österreicher, Kurbrandenburger und Polen in die Flucht geschlagen. Die Schlacht bei Ofen gegen die Türken, an der auch die brandenburgischen Feldmarschälle von Schöning und von Barfus teilgenommen hatten, war am 12.9.1686 siegreich für die vereinten Heere beendet worden. 1699 endete vorerst die weit über ein Jahrhundert andauernde Okkupation durch den Sieg bei Mohács. Vorher Straße Nr. 33, Abt. X/1 des Bebauungsplanes. Die Namensgebung für die Straße in diesem Viertel stand im Zusammenhang mit Personen und Ereignissen aus den Türkenkriegen. © Edition Luisenstadt, ZEPTER&KRONE |