Siegfried-Berger-Straße
Köpenick
PLZ | 12557 | |
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Ortsteil | Köpenick | |
ÖPNV | Zone B Tram 62 | |
Verlauf | von Wendenschloßstraße abgehend | |
Falk | Planquadrat S 26 |
Arbeitsagentur | Treptow-Köpenick | |
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Jobcenter | Treptow-Köpenick | |
Amtsgericht | Köpenick | |
Grundbuchamt | Köpenick | |
Familiengericht | Köpenick | |
Finanzamt | Treptow-Köpenick | |
Polizeiabschnitt | A 36 | |
Verwaltungsbezirk | Treptow-Köpenick |
Alter Bezirk | Köpenick | |
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Name zuvor | Straße 244 | |
Name seit | 1.2.2007 | |
Info |
Berger, Siegfried, * 24.7.1918 Sebnitz, † 29.1.2002 Kiel, Elektromaschinenbauer, Entwicklungsingenieur, Streikführer im Funkwerk Köpenick beim Volksaufstand am 17.6.1953. Er lernte Elektromaschinenbauer und arbeitete im Sachsenwerk in Niedersedlitz. Ab 1938 studierte er an der Städtischen Ingenieurschule Dresden Maschinenbau. Während des Zweiten Weltkrieges war er als Zivilist bei der Kriegsmarine für die Erprobung von Radargeräten tätig. Berger, der aus einer Arbeiterfamilie stammte, war Mitglied der Arbeiterjugend und im Arbeitersportverein. Nach dem Ende des Krieges weigerte er sich, der KPD beizutreten. Er arbeitete als Fernmeldemonteur und danach als Ingenieur im Sachsenwerk Radeberg, wo er 1947 an der Gründung einer illegalen SPD-Gruppe mitwirkte. Ab 1948 stand er in Kontakt mit dem Ostbüro der SPD. Im September 1950 siedelte er nach Berlin über und wurde Entwicklungsingenieur, dann Abteilungsleiter für Hochfrequenz-Industriesender im RFT-Funkwerk in Köpenick. Er wohnte im Lichtenberger Ortsteil Karlshorst, wurde jedoch im Westberliner Bezirk Neukölln Mitglied der SPD. Am 17.6.1953 leitete Berger die Streikversammlung im Funkwerk Köpenick, auf der er über den Rücktritt der DDR-Regierung, freie und geheime Wahlen und die Wiedervereinigung abstimmen ließ. Etwa 2 000 Funkwerker stimmten für Streik und Demonstration und zogen in Richtung Innenstadt. Berger wurde am 20.6.1953 verhaftet und 1954 von einem russischen Militärtribunal zu sieben Jahren Zwangsarbeit in Workute, Sibirien, verurteilt. Im Oktober 1955 konnten er und andere Internierte nach Verhandlungen, die die Bundesregierung im September in Moskau geführt hatte, nach Deutschland zurückkehren. Berger ließ sich zunächst im Westteil Berlins nieder. Später lebte er in Hamburg und Kiel. 1996 wurde er von den russischen Behörden als „Opfer politischer Repression“ rehabilitiert. Vorher Straße 244. Die feierliche Benennung fand am 29.1.2007, dem 5. Todestag Bergers, statt. © Edition Luisenstadt, ZEPTER&KRONE |