Richard-Sorge-Straße
Friedrichshain
PLZ | 10249 | |
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Ortsteil | Friedrichshain | |
ÖPNV | Zone A Tram M5, M6, M8, M10 — Bus 347 — U‑Bahn 5 Weberwiese | |
Verlauf | von Weidenweg bis Landsberger Allee Nr 8-44, zurück 51-84 | |
Falk | Planquadrat KL 20 |
Arbeitsagentur | Berlin Mitte | |
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Jobcenter | Friedrichshain-Kreuzberg | |
Amtsgericht | Kreuzberg | |
Grundbuchamt | Kreuzberg | |
Familiengericht | Kreuzberg | |
Finanzamt | Friedrichshain-Kreuzberg | |
Polizeiabschnitt | A 51 | |
Verwaltungsbezirk | Friedrichshain-Kreuzberg |
Alter Bezirk | Friedrichshain | |
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Alte Namen | Tilsiter Straße (1883-1969) | |
Name seit | 17.9.1969 | |
Info |
Sorge, Richard, * 4.10.1895 Adshikend b. Baku, + 7.11.1944 Tokio, Journalist, Wiederstandskämpfer gegen das NS-Regime. Sorge, Richard, * 4.10.1895 Adshikend b. Baku, + 7.11.1944 Tokio, Journalist, Widerstandskämpfer gegen das NS-Regime.Seine Mutter war Russin, sein Vater deutscher Ingenieur, der in den Erdölraffinerien der Brüder Nobel bei Baku arbeitete. Die Familie kam 1898 nach Deutschland. In Berlin besuchte Sorge die Oberrealschule und meldete sich 1914 freiwillig zum Kriegsdienst. Ab 1918 studierte er in Berlin Philosophie, Volkswirtschaft und Soziologie, danach in Kiel und Hamburg erneut Philosophie. 1919 promovierte er in der Hansestadt. Bereits 1918 hatte er sich in Kiel dem Matrosenaufstand angeschlossen. Am 15.10.1919 wurde er Mitglied der KPD. Er arbeitete bei der "Bergischen Arbeiterstimme", einem Bezirksorgan der KPD. Ende 1924 wurde Sorge Mitarbeiter der Kommunistischen Internationale in Moskau, seit 1925 war er Mitglied der KPdSU. Im Jahre 1929 wurde er als Kundschafter für die Sowjetunion nach China geschickt. Einige Monate des Jahres 1933 lebte er illegal in Berlin. Am 6.9.1933 kam Sorge nach Japan, wo er der führende Mitarbeiter der sowjetischen Abwehr im Fernen Osten wurde. Er führte dort die Gruppe "Ramsay". Mehrfach warnte er präzis vor dem bevorstehenden Angriff der deutschen Wehrmacht. Während Stalin diese Information ignorierte, half ihm die Information Sorges vom Juli 1941, Japan würde die UdSSR nicht angreifen, bei seiner Entscheidung, Truppen aus dem Fernen Osten abzuziehen. Am 18.10.1941 wurde er in Japan verhaftet und im Tokioter Sugamo-Zuchthaus 1944 hingerichtet. Am Haus Richard-Sorge-Straße/Ecke Weidenweg wurde am 6. November 1969 im Zusammenhang mit der Umbenennung der Tilsiter Straße eine Gedenktafel angebracht. 1990 wurde die Tafel von Unbekannten entfernt. © Edition Luisenstadt, ZEPTER&KRONE |