Reutlingen, Kreisstadt des gleichnamigen Landkreises, Bundesland Baden-Württemberg, am Austritt der Echaz aus der Schwäbischen Alb. Reutlingen wurde 1090 erstmals erwähnt. Von Kaiser Friedrich II. im 12. Jahrhundert ausgebaut, wurde es nach 1268 Reichsstadt. Von 1531 bis 1547 war Reutlingen Mitglied des Schmalkaldischen Bundes; 1803 kam die Stadt an Württemberg. Gut entwickelte Industriezweige sind Elektrotechnik, Feinmechanik, Apparate-, Maschinen- und Fahrzeugbau sowie Holzverarbeitung, Textil-, Papier- und Lederindustrie. Neben einigen Fachhochschulen gibt es das Forschungsinstitut für Textiltechnik, das Staatliche Prüfungsamt für Textilstoffe, eine Gerberschule und ein Predigerseminar. Hervorzuheben ist das Friedrich-List-Archiv. Sehenswürdigkeiten sind u. a. Reste der spätmittelalterlichen Stadtbefestigung, die hochgotische Stadtkirche (13./14. Jahrhundert), der Brunnen aus dem 16. Jahrhundert und das "Spendenhaus" (ein mittelalterlicher Fachwerkbau). Die Stadt erlebte 1726 einen verheerenden Brand, weshalb das Stadtbild von Bauten aus dem 18. Jahrhundert geprägt wird. Reutlingen ist 87,04 km² groß und hat 110 037 Einwohner (1998).