Sie befindet sich am Nordwestufer des Bodensees und entwickelte sich aus einer Fischersiedlung und einer um 826 errichteten Mönchszelle. Radolfzell wurde nach dem Bischof Ratold als Cella Ratoldi bezeichnet. Die spätere Siedlung erhielt 1100 Marktrecht, 1267 Stadtrecht. Ende des 13. Jahrhunderts bis 1806 gehörte sie zu Österreich. Danach wurde sie zunächst badischer Amtsort, kam 1952 bei der Bildung des Landes Baden-Württemberg zu diesem Land. Sehenswert in Radolfzell sind die spätgotische katholische Stadtpfarrkirche Mariä Himmelfahrt, ein ehemaliges Ritterschaftshaus aus dem 16. Jahrhundert, das heutige Amtsgericht, das für Erzherzog Wilhelm Leopold 1626 gebaute österreichische Schlößchen, Reste der Befestigungen und eine um 1650 erbaute ehemalige Wasserburg. Radolfzell ist Zentrum eines Obstbaugebiets. Wirtschaftlich von Bedeutung sind Textil- und elektrotechnische Industrie sowie eine Pumpenfabrik. Die zum Teil unter Naturschutz stehende Halbinsel Mettnau ist bekannt durch ihre Kneippkuren. Radolfzell ist 58,57 km² groß und hat 28 538 Einwohner (1998).