Pfarrer-Goosmann-Straße
Adlershof
PLZ | 12489 | |
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Ortsteil | Adlershof | |
ÖPNV | Zone B Tram 60, 61 — Bus 162, 163, 164, 260 — S‑Bahn 45, 46, 8, 85, 9 Adlershof ♿ | |
Verlauf | von Groß-Berliner Damm bis Wagner-Régeny-Straße | |
Falk | Planquadrat S 23 |
Arbeitsagentur | Treptow-Köpenick | |
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Jobcenter | Treptow-Köpenick | |
Amtsgericht | Köpenick | |
Grundbuchamt | Köpenick | |
Familiengericht | Köpenick | |
Finanzamt | Treptow-Köpenick | |
Polizeiabschnitt | A 35 | |
Verwaltungsbezirk | Treptow-Köpenick |
Alter Bezirk | Treptow | |
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Name seit | 11.9.2002 | |
Info |
Goosmann, Max Karl Justus, * 20.8.1899 Berlin, † 8.11.1971 Berlin, Theologe, Widerstandskämpfer gegen das NS-Regime. Er erhielt am 18.11.1923 seine Ordination und wirkte die ersten beiden Jahre als Pfarrer in Brasilien. 1925 erhielt er eine Stelle als Vereinsgeistlicher in Berlin, und ab 1929 war Goosmann Pfarrer an der evangelischen Verklärungskirche in Adlershofer. Dort engagierte er sich gegen das faschistische Regime und sollte daraufhin 1934 zu einer anderen Pfarrstelle strafversetzt werden. Er weigerte sich energisch und hielt – obwohl suspendiert – weiterhin Gottesdienste, allerdings in einem Kinosaal in der Radickestraße. Nachdem auf Druck der Gemeindemitglieder die Suspendierung ihres Pfarrers Ende 1934 wieder aufgehoben wurde, predigte Goosmann ab 5.12.1934 erneut in seiner Kirche. Er hatte zu jener Zeit bereits Kontakte zur Bekennenden Kirche, so u. a. zu Pastor Martin Albertz in Spandau und zu Martin Niemöller, für dessen Freilassung aus der Gestapo-Haft sich Goosmann 1937 gemeinsam mit anderen öffentlich einsetzte. Er arbeitete auch aktiv im „Büro Pfarrer Grüber“ mit, das vor allem aus rassistischem Vorwand Verfolgten half, der Gestapo zu entkommen. Die politischen Auseinandersetzungen um Pfarrer Goosmann und um seine Versetzung entbrannten aufgrund seiner konsequenten Haltung und um den Verdacht seiner nicht arischen Herkunft Ende 1939 erneut, so daß er sich freiwillig zur Wehrmacht meldet. Er trat am 24.1.1940 als Soldat in eine Sanitätskompanie ein. Goosmann mußte allerdings offiziell bestätigt werden, daß er nicht jüdischer Herkunft sei, was seine Wiedereinsetzung in die Pfarrstelle zur Folge hatte. Am 29.8.1943 predigte er wieder in Adlershof und blieb bis 1969 als Pfarrer in seiner Gemeinde. Er wurde auf dem landeseigenen Friedhof Adlershof, Friedlander Straße 156, beigesetzt. © Edition Luisenstadt, ZEPTER&KRONE |