Otto-Rosenberg-Platz
Marzahn
PLZ | 12681 | |
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Ortsteil | Marzahn | |
ÖPNV | Zone B Bus X54, 154, 192 — S‑Bahn 7 Raoul-Wallenberg-Straße | |
Verlauf | an Wolfener Straße | |
Falk | Planquadrat G 25 |
Arbeitsagentur | Marzahn-Hellersdorf | |
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Jobcenter | Marzahn-Hellersdorf | |
Amtsgericht | Lichtenberg | |
Grundbuchamt | Lichtenberg | |
Familiengericht | Kreuzberg | |
Finanzamt | Marzahn-Hellersdorf | |
Polizeiabschnitt | A 32 | |
Verwaltungsbezirk | Marzahn-Hellersdorf |
Alter Bezirk | Marzahn | |
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Name seit | 16.12.2007 | |
Info |
Rosenberg, Otto, * 28.4.1927 Dragupönen (Ostpreußen), † 4.7.2001 Berlin, Vorsitzender der Berlin-Brandenburgischen Sinti- und Roma-Union. Da sich seine Eltern kurz nach seiner Geburt getrennt hatten, wuchs der Sinti-Junge bei seiner Großmutter in Berlin auf und besuchte die Grundschule in Alt-Glienicke. 1936, vor den Olympischen Spielen in Berlin, wurde er wie alle in der Stadt lebenden Sinti und Roma in das Sammellager in Marzahn deportiert. Dort wurde er in der „Rassenhygienischen Forschungsstelle“ von NS-„Zigeunerforschern“ untersucht. 1940 wurde er bei „Dannemann & Quandt Apparatebau“ in Lichtenberg zwangsverpflichtet. Wegen Sabotage und Diebstahl von Wehrmachtseigentum kam er in Untersuchungshaft und wurde danach zu drei Monaten und 3 Wochen Jugendarrest verurteilt. 1944 wurden Otto Rosenberg und seine Familie in das Konzentrationslager Auschwitz deportiert, wo ein Großteil seine Familie, so seine Großmutter und seine drei Halbschwestern, ermordet wurde. Für Otto Rosenberg folgten weitere Konzentrations- und Arbeitslager: Buchenwald, Dora-Mittelbau und Bergen-Belsen. Er überlebte und zog nach dem Krieg nach Berlin. 1953 heiratete er. Eines seiner sieben Kinder ist die Sängerin Marianne Rosenberg. Otto Rosenberg war ab 1962 Mitglied der SPD sowie langjähriger Vorsitzender des Landesverbandes deutscher Sinti und Roma in Berlin-Brandenburg. Er setzte sich für die Anerkennung des „Zigeunerplatzes Marzahn“ als KZ-ähnliches Zwangslager ein und erreichte, daß der Senat von Berlin 1987 die dort Internierten als rassisch Verfolgte anerkannte. Ein Forschungsprojekt der FU Berlin mit Interviews überlebender Sinti und Roma zum Zwangslager Marzahn fand daher seine vollste Unterstützung. Er trat außerdem auf zahlreichen Veranstaltungen zu historischen und politischen Themen auf und unterstützte die südlich des Brandenburger Tores geplante Errichtung eines Denkmals für die 500 000 Holocaust-Opfer der Sinti und Roma. 1998 erschien sein Buch „Das Brennglas“, in dem er seinen Lebensweg schildert. Am 9.7.1998 wurde Otto Rosenberg „für die unermüdliche Aufklärungsarbeit“ mit dem Bundesverdienstkreuz 1. Klasse geehrt. Er wurde in Tempelhof auf dem Neuen St. Michael-Friedhof (katholisch), Gottlieb-Dunkel-Straße 29, beigesetzt. Das Rondell gehörte zum Gelände des ehemaligen Zwangslagers der Sinti und Roma. Anläßlich einer Gedenkveranstaltung am 11.6.2006 wurde im Rondell eine Hinweistafel auf diesen historischen Standort enthüllt. Das Benennungsdatum 16.12. war bewußt gewählt worden, da am 16.12.1942 Himmler den sogenannten Auschwitz-Erlaß unterzeichnet hatte, mit dem die Deportation und Ermordung der europäischen Sinti und Roma besiegelt wurde. © Edition Luisenstadt, ZEPTER&KRONE |