Ollenhauerstraße
Reinickendorf
PLZ | 13403 | |
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Ortsteil | Reinickendorf | |
ÖPNV | Zone B Bus X21, M21, 122, 125, 128, 221, 322 — U‑Bahn 6 Kurt-Schumacher-Platz, U‑Bahn 8 Karl-Bonhoeffer-Nervenklinik ♿ — S‑Bahn 25 Karl-Bonhoeffer-Nervenklinik | |
Verlauf | von Kurt-Schumacher-Platz bis Oranienburger Straße und Saalmannsteig Nr 1-69, zurück 70-140 | |
Falk | Planquadrat EF 13 |
Arbeitsagentur | Reinickendorf | |
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Jobcenter | Reinickendorf | |
Amtsgericht | Wedding | |
Grundbuchamt | Mitte | |
Familiengericht | Pankow | |
Finanzamt | Reinickendorf | |
Polizeiabschnitt | A 12 | |
Verwaltungsbezirk | Reinickendorf |
Alter Bezirk | Reinickendorf | |
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Alte Namen | Dalldorfer Chaussee (18. Jh.-vor 1888), Berliner Straße (vor 1888-1964) | |
Name seit | 25.3.1964 | |
Info |
Ollenhauer, Erich, * 27.3.1901 Magdeburg, + 14.12.1963 Bonn, Politiker, Widerstandskämpfer gegen das NS-Regime. Ollenhauer, Erich, * 27.3.1901 Magdeburg, † 14.12.1963 Bonn, Politiker, Widerstandskämpfer gegen das NS-Regime.Er absolvierte ab 1915 eine dreijährige kaufmännische Lehre. 1916 trat er der Arbeiterjugendbewegung bei und leitete in Magdeburg eine Jugendgruppe. Zwei Jahre später wurde er wie sein Vater Mitglied der SPD. 1919/20 war er Volontär und Berichterstatter bei der sozialdemokratischen "Volksstimme" in seiner Geburtsstadt. Im August 1920 wurde er in den Vorstand des Verbandes der Arbeiter-Jugend-Vereine Deutschlands gewählt und war ab Dezember desselben Jahres Verbandssekretär beim Hauptvorstand in Berlin. Dort arbeitete Ollenhauer bis 1929 zugleich als Redakteur der "Arbeiter-Jugend". Im Mai 1921 übernahm er die Funktion des Geschäftsführers der Sozialistischen Jugend-Internationale (SJI). Ab 1928 war er Vorsitzender des Verbandes der Sozialistischen Arbeiterjugend (SAJ). Diese Funktion hatte er bis 1933 inne. Ollenhauer bemühte sich, seit er der sozialdemokratischen Jugendbewegung beigetreten war, um eine Reformpolitik und um die Verteidigung der noch jungen Weimarer Demokratie und ihrer Staatsform. Auf der Reichskonferenz der SPD vom 26.4.1933 wählte man ihn in den Parteivorstand. Mit dem Beschluss vom 4.5.1933 wurde er mit Otto Wels, Hans Vogel, Fritz Stampfer u. a. beauftragt, im Ausland einen sozialdemokratischen Vorstand zu gründen. Am 6.5.1933 emigrierte Ollenhauer nach Saarbrücken und ging von dort nach Prag. In der Tschechoslowakei etablierte sich Ende Mai 1933 der Exilvorstand der SPD (SOPADE). In Paris und London gehörte Ollenhauer weiterhin dem Vorstand der Exil?SPD an und trat auch in jener Zeit strikt gegen eine revolutionäre Umorientierung der Partei und auch gegen jede Art von Bündnis mit den ebenfalls verfolgten KPD-Mitgliedern ein. Im August 1933 wurde er in Prag als 1. Sekretär der SJI bestätigt und übte diese Funktion bis 1946 aus. Ollenhauer gab ab 1933 sieben Jahre die "Internationale Sozialistische Jugendkorrespondenz" heraus und redigierte ihre deutschsprachige Ausgabe. Am 16.4.1937 wurden Ollenhauer, seine Ehefrau und seine beiden Söhne von der faschistischen Regierung ausgebürgert. Mit einer Delegation der SJI war er Juni/Juli 1937 in Spanien. Im Mai 1938 kam er nach Paris und wirkte bei der Herausgabe des "Neuen Vorwärts" mit. Ende 1939 führte er mit anderen Gespräche mit der Labour Party in England, um die Emigration des Exilvorstandes nach Großbritannien vorzubereiten. Die Franzosen internierten Ollenhauer nach dem Überfall der deutschen Wehrmacht, ließen ihn jedoch im Juni 1940 wieder frei. Es gelang ihm, über Spanien nach Großbritannien zu kommen, wo er ab Januar 1941 den Exilvorstand mit anderen weiterführte. Ollenhauer nahm an der ersten SPD-Nachkriegskonferenz vom 5. bis 7.10.1945 in Hannover teil, auf der Kurt Schumacher das Mandat des Exil-Vorstandes anerkannte. Im Februar 1946 kehrte er ganz nach Deutschland zurück und begab sich in die Britische Zone, wo er ab 1946 Stellvertretender, nach dem Tod Kurt Schumachers 1952 Vorsitzender der SPD wurde. Er gehörte von 1949 bis 1963 dem Deutschen Bundestag an, zuerst als stellvertretender Fraktionsvorsitzender, ab 1952 als Vorsitzender der SPD-Fraktion. Ab 1951 war er zwei Jahre Berater im Europarat. Ollenhauer kandidierte 1953 und 1957 erfolglos gegen Konrad Adenauer für das Amt des Bundeskanzlers. Ab 1962 war Ollenhauer Präsident des Kuratoriums Unteilbares Deutschland. 1963 wählte man ihn zum Vorsitzenden der Sozialistischen Internationale. © Edition Luisenstadt, ZEPTER&KRONE |