In der deutschen Sage waren die Nibelungen ein Zwergengeschlecht, dem große Reichtümer (Nibelungenhort) gehörten. Der Zwerg Alberich hütete diese Kostbarkeiten für die Besitzer, die Könige Schilbung und Nibelung. Siegfried gelang es, Alberich zu überwinden. So erhielt er den Schatz, und der Name Nibelung ging auf ihn und seine Schar über. Nach Siegfried erbten die Burgundenkönige den Hort, und ihnen gehörte der Name. Das Nibelungenlied als mittelhochdeutsches Epos entstand aus verschiedenen, in germanischen Stämmen entwickelten Sagenkreisen um 1200. Sein Ursprung und der Verfasser sind nicht eindeutig geklärt. Es hat 2 400 Strophen und besteht aus zwei Teilen. Das Siegfried- oder Brunhildlied hat Siegfrieds Werben um Kriemhild bzw. Gunthers Werben um Brunhild zum Inhalt. Der zweite Teil, die Sage vom Untergang der Nibelungen, hat historischen Hintergrund. Mit der Romantik wurde das Nibelungenlied wiederentdeckt, im 19. Jahrhundert wurde es zur bekanntesten deutschen Sage; der Stoff ist seither mehrfach in der Kunst - u. a. musikalisch von Richard Wagner - verarbeitet worden.