Sie erhielt ein an Frauen nur selten vergebenes Stipendium des Schweizer Musikverbandes, um bei Henry Marteau am Konservatorium in Genf Geigenunterricht zu nehmen. Sie schloß die Ausbildung mit dem Virtuosendiplom ab. Um ihr Spiel zu perfektionieren, studierte sie 1909 bei Carl Flesch in Berlin. 1911 wurde sie zur Professorin am Genfer Konservatorium ernannt und war dadurch ihrer finanziellen Probleme enthoben. Vor dem Ersten Weltkrieg begann ihre Solokarriere in der Schweiz und im Ausland. Sie bevorzugte Werke von Emile Jaques-Dalcroze, der auch ein Violinkonzert speziell für sie komponierte. Durch den Krieg und die in der Musikwelt vorherrschende Praxis, Männern den Vorzug zu geben, gelang es ihr nicht, ihre internationale Karriere fortzusetzen und in die Geschichte der großen Violinisten einzugehen. Maggy Breittmayer gehörte zu den Gründern des Orchestre de la Suisse romande (1918). In den 40er Jahren des vorigen Jahrhunderts präsentierte sie im Radio Sendungen mit Musik für Violine.