Letteallee
Reinickendorf
PLZ | 13409 | |
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Ortsteil | Reinickendorf | |
ÖPNV | Zone B Bus 125, 128, 150, 250, 327 — U‑Bahn 8 Franz-Neumann-Platz | |
Verlauf | von Residenzstr, Holländerstraße und Fahlandgasse bis Provinzstraße | |
Falk | Planquadrat F 15 |
Arbeitsagentur | Reinickendorf | |
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Jobcenter | Reinickendorf | |
Amtsgericht | Wedding | |
Grundbuchamt | Mitte | |
Familiengericht | Pankow | |
Finanzamt | Reinickendorf | |
Polizeiabschnitt | A 12 | |
Verwaltungsbezirk | Reinickendorf |
Alter Bezirk | Reinickendorf | |
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Alte Namen | Benkestraße (um 1898-1938) | |
Name seit | vor 1876 | |
Info |
Lette, Wilhelm Adolf, * 10.5.1799 Kienitz (Neumark), † 3.12.1868 Berlin, Politiker, Jurist. 1821 wurde Lette in den preußischen Staatsdienst übernommen und qualifizierte sich vor allem auf dem Gebiet der Agrarverhältnisse. Ab April 1843 erhielt er das Amt eines vortragenden Rates für Landeskultursachen im Ministerium des Innern. Dort leitete er als Präsident ab 1845 das "Revisionscollegium für Landescultursachen". 1848 war Lette Mitbegründer und Leiter des "Konstitutionellen Clubs" in Berlin und nahm als Abgeordneter an den Beratungen der Frankfurter Nationalversammlung teil. Er befürwortete die Ideen der Revolution. Von 1849 bis zu seinem Tode leitete Lette den "Centralverein für das Wohl der arbeitenden Classen", zu dessen Gründungsmitgliedern er 1844 gehört hatte. 1851 wurde er Mitglied der Ersten und ein Jahr später der Zweiten Kammer des Abgeordnetenhauses, der er bis zu seinem Tode angehörte. 1858 wurde der "Kongreß deutscher Volkswirte" gegründet, dem Lette bis 1868 vorstand. 1863 kam Lette zur Gruppe Bockum-Dollfs, einer liberalen Fraktion im preußischen Abgeordnetenhaus, die eng mit der Deutschen Fortschrittspartei zusammenarbeitete und gegen Bismarcks Politik kämpfte. Lette bahnte 1866 der Frauenbildung durch die Konstituierung des "Vereins zur Förderung der Erwerbsfähigkeit für das weibliche Geschlecht" (Lette-Verein) in Preußen den Weg. Der Verein wurde am 27.2.1866 gegründet. Lette wohnte ab 1.4.1859 in der Linkstraße 43 (Tiergarten). Sein Ehrengrab befindet sich in Berlin-Kreuzberg auf dem Dritten Friedhof der Jerusalems und Neuen Kirche am Mehringdamm, ehemals Belle-Alliance-Straße. An Residenzstraße, Pankower Allee und Letteallee wurde zwischen 1872 und 1874 die Lette-Colonie errichtet, benannt nach Adolf Lette, der sich für den Bau ländlicher Eigenheime eingesetzt und dafür eine Gemeinnützige Gesellschaft gegründet hatte. Vornehmlich die Söhne der Bauern aus der Umgebung begannen sich hier einzurichten. Später kamen die Arbeiter, die in der Ziegelei arbeiteten, mit ihren Familien hinzu. Auf der Karte von 1878 war diese Kolonie noch verzeichnet. Am 19.2.1938 wurde die Benkestraße in Letteallee umbenannt und am 1.9.1981 auch ihre Verlängerung, die Straße Nr. 54, in die Letteallee einbezogen. © Edition Luisenstadt, ZEPTER&KRONE |