Kollwitzstraße
Prenzlauer Berg
PLZ | Nr. 2-59 | 10405 |
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Nr. 60-104 | 10435 | |
Ortsteil | Prenzlauer Berg | |
ÖPNV | Zone A Tram M2, M10 — U‑Bahn 2 Senefelderplatz | |
Verlauf | von Schönhauser Allee und Saarbrücker Straße bis Danziger Straße und Senefelderstraße, rechts gerade, links ungerade | |
Falk | Planquadrat HJ 18 |
Arbeitsagentur | Pankow | |
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Jobcenter | Pankow | |
Amtsgericht | Mitte | |
Grundbuchamt | Mitte | |
Familiengericht | Pankow | |
Finanzamt | Prenzlauer Berg | |
Polizeiabschnitt | Nr. 2-104 gerade | A 16 |
Nr. 15-99 ungerade | A 15 | |
Verwaltungsbezirk | Pankow |
Alter Bezirk | Prenzlauer Berg | |
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Alte Namen | Weißenburger Straße (1874-1947) | |
Name seit | 7.10.1947 | |
Info |
Kollwitz, Käthe, * 8.7.1867 Königsberg, heute Kaliningrad, + 22.4.1945 Schloß Moritzburg b. Dresden, Graphikerin, Bildhauerin, Opfer des NS-Regimes. Sie kam 1884 zum erstenmal nach Berlin und studierte hier von 1885 bis 1888 Kunst. Später setzte sie ihr Studium in München fort. Bis 1891 arbeitete sie in Königsberg und siedelte dann mit dem Arzt Karl Kollwitz, den sie im selben Jahr geheiratet hatte, nach Berlin um. Hier begann sie mit grafischen Arbeiten, in denen sie sich vor allem mit der Darstellung des Menschen in seiner natürlichen, sozialen Umgebung beschäftigte. 1895, nachdem sie die "Weber" von Gerhart Hauptmann gesehen hatte, begann sie den Zyklus "Weberaufstand". Nach ihren Reisen nach Paris und Florenz entstand 1908 der Zyklus "Der Bauernkrieg". Bei Kriegsbeginn 1914 meldeten sich ihre beiden Söhne freiwillig an die Front. Der Jüngere fiel noch 1914 als Achtzehnjähriger in Flandern. Ein ausdrucksstarkes Mahnmal für ihn und gegen den Krieg überhaupt schuf sie bis 1932. Die Plastik wurde im selben Jahr auf dem Soldatenfriedhof Roggefeld (heute zu Diksmuiden, Provinz Westflandern) in Belgien aufgestellt. Eine vergrößerte Kopie der Plastik "Mutter mit totem Sohn" steht in der 1994 neu eröffneten Zentralen Gedenkstätte der Bundesrepublik Deutschland "Den Opfern von Krieg und Gewaltherrschaft" in der Neuen Wache Unter den Linden in Berlin. Auf Wunsch der Familie Liebknecht zeichnete Käthe Kollwitz 1919 den ermordeten Karl Liebknecht auf dem Totenbett. 1921 entstand ihr berühmter Holzschnitt "Gedenkblatt für Karl Liebknecht". 1919 wurde sie als erste Frau Mitglied der Akademie der Künste, aus der sie 1933 aus Protest gegen die NS-Diktatur austrat. Auch in den Jahren nach 1919 beschäftigte Käthe Kollwitz der Krieg und die Not der Arbeiter (Plakat "Die Überlebenden. Krieg dem Kriege", 1922-1923, Zyklus "Der Krieg", sieben Holzschnitte, 1924, Blatt "Brot" für die Mappe "Hunger", 1924, Plakate "Deutschlands Kinder hungern", "Nieder mit dem Paragraphen 218" und "Nie wieder Krieg"). 1928 bekam Kollwitz eine Professur für Grafik und leitete die Meisterklasse an der Akademie der Künste. Ende 1933 erhielt sie Verbot, ihre Arbeiten zu verbreiten und wurde aus dem Atelier verdrängt. Sie wohnte und arbeitete in der Weißenburger Straße 25 (heute Kollwitzstraße), wo ihr Mann bis zu seinem Tod 1940 als Armenarzt praktizierte. Im Jahr 1943 wurden ihr Atelier und ihre Wohnung durch einen Bombenangriff zerstört, und sie verließ Berlin. Nach einem Aufenthalt in Nordhausen zog Käthe Kollwitz nach Moritzburg bei Dresden. © Edition Luisenstadt, ZEPTER&KRONE |