Kaiserallee
Marienfelde
PLZ | 12277 | |
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Ortsteil | Marienfelde | |
ÖPNV | Zone B Bus X83, M77 — S‑Bahn 2 Marienfelde | |
Verlauf | von Kirchstraße und Bleichertstraße bis Friedrichrodaer Straße, rechts gerade, links ungerade | |
Falk | Planquadrat TU 15 |
Arbeitsagentur | Tempelhof-Schöneberg | |
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Jobcenter | Tempelhof-Schöneberg | |
Amtsgericht | Kreuzberg | |
Grundbuchamt | Kreuzberg | |
Familiengericht | Kreuzberg | |
Finanzamt | Tempelhof | |
Polizeiabschnitt | A 47 | |
Verwaltungsbezirk | Tempelhof-Schöneberg |
Alter Bezirk | Tempelhof | |
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Name seit | vor 1905 | |
Info |
Wilhelm II. (Friedrich Wilhelm Viktor Albert), deutscher Kaiser, König von Preußen,* 27.1.1859 Berlin, + 4.6.1941 Huis Doorn (Niederlande). Wilhelm II. war der Sohn von Kaiser Friedrich III., dem 99-Tage-Kaiser, und Prinzessin Victoria von Großbritannien und Irland. In seiner Jugend ein großer Verehrer Bismarcks, geriet er bald, nachdem er seinem Vater am 15.6.1888 auf den Thron gefolgt war, in scharfen Gegensatz zu Bismarck und führte 1890 dessen Rücktritt herbei. Nach anfänglichen Sympathien für sozialpolitische Bestrebungen wandte er sich sehr schnell wieder stark konservativen Anschauungen zu. Zwar scheiterte er mit seinem hochgesteckten Ziel, die Reichspolitik selbst zu leiten, verhinderte jedoch mit seiner Unausgeglichenheit, seinem imperialen Gehabe und seinen politischen Überzeugungen sowohl eine kontinuierliche Innen- und Außenpolitik des Deutschen Reiches als auch notwendige Reformen. Nach 1908, als im Reichstag Kritik an seinem Interview mit dem „Daily Telegraph“ geübt wurde, sah er sich gezwungen, in öffentlicher Erklärung größere politische Zurückhaltung zuzusagen – ein Novum in der Geschichte des Hauses Hohenzollern. Wenngleich Wilhelm II. nicht müde wurde, die Errichtung der deutschen Weltmacht zu Lande und zu Wasser zu beschwören, insbesondere den Aufbau einer mächtigen Flotte zu befördern, die ihm geeignet schien, die von ihm mitgetragenen imperialen Ziele einer auf Expansion und militärische Konfrontation orientierten deutschen Politik erfolgreich durchzusetzen, erwies er sich auch in Kriegszeiten als ungeeignet, sie militärisch und politisch zu führen. In zunehmendem Maße trafen die Obersten Heeresleitungen die Entscheidungen. Infolge der Novemberrevolution von 1918 musste er die von Prinz Max von Baden am 9.11.1918 verkündete Rücktrittserklärung des Kaisers akzeptieren und ins Exil in die Niederlande gehen. Am 28.11.1918 verzichtete er auf den Thron. Wilhelm II. war in erster Ehe, von 1881 bis 1921, mit Auguste Viktoria, Prinzessin zu Schleswig-Holstein-Sonderburg-Augustenburg, ab 1922 in zweiter Ehe mit Hermine, verwitwete Prinzessin von Schoenaich-Carolath, geb. Prinzessin Reuß, verheiratet. Wilhelm II. versuchte den Geist der „Friderizianischen Zeit“ mit dem Fortschrittsglauben seiner Zeit zu vereinen. Der mit seiner Regierungszeit zusammenfallende äußere Glanz dieser Epoche von der Reichsgründung bis zum Ausbruch des Ersten Weltkrieges verdeckte teilweise die schweren innen- und außenpolitischen Spannungen. Von diesem Glanz suchte Wilhelm II. zu profitieren. Für die Residenzstadt der Hohenzollern, seit 1871 Hauptstadt des Deutschen Reiches, war die „Wilhelminische Zeit“ von außerordentlicher Bedeutung. Berlin wurde zu einer Metropole der Wissenschaften und Künste, der Industrie, des Städtebaus und des Verkehrswesens, aber auch zum Symbol für Mietskasernen, Krisen und ihre Folgen, zum zentralen Punkt der Zuspitzung sozialer Spannungen und wachsender Armut, die letztlich in den Hungerrevolten des Ersten Weltkrieges und schließlich in der Novemberrevolution ihren Höhepunkt fanden. Die Nachkriegszeit, die Folgen des Versailler Vertrages, Inflation und Wirtschaftskrise, die zum Teil ungeliebte Republik beförderten nicht unwesentlich eine Glorifizierung der wilhelminischen Vorkriegszeit, was sich in vielen Straßenbenennungen nach dem Ersten Weltkrieg widerspiegelte. Die Kaiserallee wurde auf einer Karte Berlins aus dem Jahre 1905 bereits ausgewiesen. © Edition Luisenstadt, ZEPTER&KRONE |