Ilse-Schaeffer-Straße
Moabit
PLZ | 10557 | |
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Ortsteil | Moabit | |
ÖPNV | Zone A Tram M5, M8, M10 — Bus TXL, M41, M85, 120, 123, 142, 147, 245 — U‑Bahn 55 Hauptbahnhof ♿ — S‑Bahn 5, 7, 75 Hauptbahnhof ♿ | |
Verlauf | von Katharina-Paulus-Straße bis Elle-Trebe-Straße | |
Falk | Planquadrat L 15 |
Arbeitsagentur | Beuthstraße | |
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Jobcenter | Mitte - Seydelstraße | |
Amtsgericht | Mitte | |
Grundbuchamt | Mitte | |
Familiengericht | Pankow | |
Finanzamt | Mitte/Tiergarten | |
Polizeiabschnitt | A 27 | |
Verwaltungsbezirk | Mitte |
Alter Bezirk | Tiergarten | |
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Name seit | 16.5.2005 | |
Info |
Schaeffer, Ilse, geb.Liebig, * 23.10.1899 Fraustadt (Schlesien), † 30.6.1972 Potsdam, Bildhauerin, Kommunalpolitikerin, Widerstandskämpferin gegen das NS-Regime. Ilse Liebig wuchs in Posen (heute Poznan) auf und arbeitete als Kontoristin. Nach ihrem Umzug nach Berlin besuchte sie 1919-1921 die Handelshochschule, um Diplomhandelslehrerin zu werden, orientierte sich jedoch um und studierte Bildhauerei an der Städtischen Kunstgewerbeschule in Berlin-Charlottenburg. Nach einer kurzen Ehe mit dem Bildhauer Eliso Garbani-Nerini heiratete sie 1928 den Orientalisten und Sinologen Philipp Schaeffer. 1931 wurde sie Mitglied der KPD. Unter anderem wegen Verbreitung kommunistischer Schriften wurde sie nach 1933 mehrfach verhaftet. Mit ihrem Ehemann arbeitete sie im Umfeld der von den Nazis „Rote Kapelle“ genannten Widerstandsgruppe mit und half Verfolgten. Am 10.2.1942 wurde sie erneut festgenommen und 1943 vom 2. Senat des Reichskriegsgerichtes wegen „Beihilfe zur Vorbereitung des Hochverrats in zwei Fällen“ zu drei Jahren Zuchthaus verurteilt, die sie in Cottbus und Leipzig verbüßte. Am 17.4.1945 erhielt sie bis auf weiteres Strafunterbrechung. Ihr Ehemann war am 13.5.1943 in Berlin-Plötzensee hingerichtet worden. Nach Kriegsende wurde Ilse Schaeffer Bürgermeisterin in Zernsdorf. Später lebte sie als freischaffende Künstlerin in Potsdam. © Edition Luisenstadt, ZEPTER&KRONE |