Helene-Nathan-Weg
Rudow
PLZ | 12355 | |
---|---|---|
Ortsteil | Rudow | |
ÖPNV | Zone B Bus 171, 260, 371 | |
Verlauf | von Jeanette-Wolff-Straße abgehend | |
Falk | Planquadrat U 23 |
Arbeitsagentur | Berlin Süd | |
---|---|---|
Jobcenter | Neukölln | |
Amtsgericht | Neukölln | |
Grundbuchamt | Neukölln | |
Familiengericht | Kreuzberg | |
Finanzamt | Neukölln | |
Polizeiabschnitt | A 48 | |
Verwaltungsbezirk | Neukölln |
Alter Bezirk | Neukölln | |
---|---|---|
Name seit | 1.11.1996 | |
Info |
Nathan, Helene, * 23.8.1885 Oels/Schlesien, † 23.10.1940 Berlin, Bibliothekarin, Opfer des NS-Regimes. Die promovierte Historikerin ging 1911 von Bern nach Breslau, wo sie bis 1916 als Bibliothekarin arbeitete. 1916 siedelte sie nach Leipzig um und arbeitete dort in der Zentralstelle für volkstümliches Büchereiwesen. Bis Juli 1919 rezensierte und kommentierte sie dort Neuerscheinungen auf dem Büchermarkt. Sie verfaßte eine „Literaturübersicht“ mit kritischen Anmerkungen zu Themen wie Sozialismus, Demokratie und zu Tagesthemen. Ab 1.7.1921 begann Nathan ihre Tätigkeit als Leiterin der Städtischen Volksbücherei in Neukölln. Sie eröffnete im selben Jahr eine Filiale der Volksbücherei in Britz und 1923 in der Neuköllner Nogatstraße 11-13 eine Filiale für die Ausleihe von Kinderbüchern. 1926 konnte die Filiale in der Nogatstraße noch erweitert werden. Nathan leitete auch die jüdische Religionsschule. Sie engagierte sich für das Recht der Frauen auf Ausbildung und für eine verbesserte Qualifizierung von Bibliothekarinnen. 1928 bis1930 war sie Mitglied der Ausbildungskommission für Volksbibliothekare und ab September 1932 der Prüfungskommission. Ihrer politischen Arbeit wegen – sie war Sozialdemokratin – wurde sie schon am 25.3.1933 von den Nationalsozialisten beurlaubt und am 20.8.1933 ihres Amtes enthoben. Am 1.12.1937 nahm man ihr unter rassistischem Vorwand auch die Versorgungsansprüche, die sie durch den Dienst als Stadtbibliotheksrätin erworben hatte. Angesichts der Repressalien und Todesdrohungen durch die Nationalsozialisten wählte sie 1940 den Freitod. © Edition Luisenstadt, ZEPTER&KRONE |