Heinz-Brandt-Straße
Wilhelmsruh
PLZ | 13158 | |
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Ortsteil | Wilhelmsruh | |
ÖPNV | Zone B Bus 221 | |
Verlauf | von Am Nordgraben abgehend | |
Falk | Planquadrat C 14 |
Arbeitsagentur | Pankow | |
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Jobcenter | Pankow | |
Amtsgericht | Pankow | |
Grundbuchamt | Mitte | |
Familiengericht | Pankow | |
Finanzamt | Pankow/Weißensee | |
Polizeiabschnitt | A 13 | |
Verwaltungsbezirk | Pankow |
Alter Bezirk | Pankow | |
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Name seit | 1.6.2006 | |
Info |
Brandt, Heinz, * 18.8.1909 Posen, † 8.1.1986 Frankfurt a. Main, Volkswirtschaftler, Politiker, Widerstandskämpfer gegen das NS-Regime. Er beendete 1926 die Schule und begann ein Studium als Volkswirtschaftler. 1928 war er im KJVD und in der "Roten Studentengruppe". 1931 trat er der KPD bei. Er war als freier Journalist u. a. für die "Weltbühne" tätig und gab die illegale kommunistische Werkzeitung "Siemens-Lautsprecher" heraus. Ende 1934 wurde er verhaftet und zu sechs Jahren Zuchthaus wegen Vorbereitung zum Hochverrat verurteilt. Er verbüßte sie bis April 1945 in den Zuchthäusern Luckau und Brandenburg und wurde anschließend in den Konzentrationslagern Sachsenhausen, Auschwitz und Buchenwald inhaftiert. Ab 1945 arbeitete er zunächst für den Berliner Magistrat, dann als Funktionär der KPD/SED in Berlin. Von 1952 bis 1953 war er Sekretär der SED-Bezirksleitung. Nach dem 17.6.1953 wurde er politisch und beruflich gemaßregelt. Im September 1958 ging er mit seiner Frau Annelie und den Kindern nach Westberlin. Am 16.6.1961 wurde er in die DDR entführt. Am 10.5.1962 verurteilte ein Gericht der DDR Brandt aus politischen Gründen zu 13 Jahren Zuchthaus. Er war in Hohenschönhausen und danach im Zuchthaus Bautzen inhaftiert. Internationale Proteste bewirkten im Mai 1964 seine Begnadigung und Entlassung aus dem Strafvollzug. Von 1959 bis 1961 und nach der Haft bis zu seiner Pensionierung 1974 war er Redakteur der Zeitung der IG-Metall "Metall" in Frankfurt am Main, danach unabhängiger Publizist. Brandt trat 1978 aus der SPD aus und war kurzzeitig Mitglied der Grünen. 1985 erhielt er die Ehrendoktorwürde der Universität Osnabrück. Am 18.1.1993 wurde er vom Berliner Landgericht rehabilitiert. © Edition Luisenstadt, ZEPTER&KRONE |