Gustav-Hartmann-Platz
Wannsee
PLZ | 14109 | |
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Ortsteil | Wannsee | |
ÖPNV | — | |
Verlauf | Vorplatz am Bahnhof Wannsee | |
Falk | Planquadrat T 6 |
Arbeitsagentur | Steglitz-Zehlendorf | |
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Jobcenter | Steglitz-Zehlendorf | |
Amtsgericht | Schöneberg | |
Grundbuchamt | Schöneberg | |
Familiengericht | Schöneberg | |
Finanzamt | Zehlendorf | |
Polizeiabschnitt | A 43 | |
Verwaltungsbezirk | Steglitz-Zehlendorf |
Alter Bezirk | Zehlendorf | |
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Name seit | 6.3.2000 | |
Info |
Hartmann, Gustav (gen. Eiserner Gustav), 4.6.1859 Magdeburg, + 23.12.1938 Berlin, Fuhrunternehmer, Berliner Original. Hartmann kam als Müllergeselle in der achtziger Jahren des 19. Jahrhunderts nach Berlin. Hier gründete er in Wannsee ein Kolonialwarengeschäft in der Königstraße. Am 1.4.1885 wurde er Eigentümer eines Fuhrunternehmens. Er wohnte mit seiner Familie in Zehlendorf in der Alsenstraße 11. Seiner Zuverlässigkeit wegen nannte man ihn bereits um 1910 den "Eisernen Gustav". Am 2.4.1928 fuhr er mit seiner Droschke Nr. 120, gezogen vom Fuchswallach "Grasmus" und in Begleitung des Ullstein-Reporters H. H. Theobald von Berlin-Zehlendorf über Magdeburg, Köln und Trier nach Paris, wo er am 4.6., seinem Geburtstag, eintraf. In der französischen Hauptstadt erklärten ihn seine französischen Kollegen zum "Ehrenkutscher". Am 12.6.1928 fuhr er wieder nach Berlin zurück. Seine Aktion war ein Protest gegen die "Benzindroschken", die die kleinen Fuhrunternehmer zunehmend aus dem Straßenbild verdrängten. Hartmann hatte zu jener Zeit allerdings bereits zwei Autos. Nachdem er am 12.9.1928 wieder in Berlin eingetroffen war, gründete die Droschkeninnung die "Hartmann-Stiftung für notleidende Fuhrleute". Er erhielt auf Beschluß des Senats von 1978 ein Ehrengrab auf dem Landeseigenen Friedhof Wannsee. Hartmanns aufsehenerregende Fahrt lieferte Hans Fallada 1938 den Stoff für einen Roman, der als Vorlage für ein Filmdrehbuch entstand. Fallada wurde von der nationalsozialistischen Propaganda hinsichtlich des Buchschlusses zu Konzessionen gezwungen. Der Film wurde dann abgesetzt. 1958 spielte Heinz Rühmann den "Eisernen Gustav" im gleichnamigen Film. 1965 wurde von Günter Caspar die Urfassung des Fallada-Romans rekonstruiert. © Edition Luisenstadt, ZEPTER&KRONE |