Lemmer, im Ersten Weltkrieg Kriegsfreiwilliger, studierte ab 1919 Theologie, Geschichte und Volkswirtschaft. In der Weimarer Republik gehörte er für die Deutsche Demokratische Partei, später der Deutschen Staatspartei dem Reichstag an und war Generalsekretär der Hirsch-Dunckerschen Gewerkvereine. Nach 1933 arbeitete er für ausländische Zeitungen. 1945 wurde er mit Walter Schreiber und Otto Nuschke Begründer der CDU in Berlin, 1947 Zweiter Vorsitzender der CDU in der Ostzone, wegen Differenzen mit der SMAD aber 1948 abgesetzt. Zugleich war er u.a. Dritter Vorsitzender des FDGB und Abgeordneter des Brandenburger Landtages. 1949 übersiedelte er von Kleinmachnow nach Westberlin. Lemmer war seit 1950 Berliner CDU-Fraktionsvorsitzender und stellvertretender, 1956 bis 1961 CDU-Landesvorsitzender. 1952 - 1970 gehörte er dem Bundestag an. 1956 - 1969 wirkte er als Bundesminister in verschiedenen Bereichen, u. a. als Sonderbeauftragter des Bundeskanzlers für Berlin. Lemmer erhielt ein Ehrengrab auf dem Landeseigenen Waldfriedhof Zehlendorf.