Carl-Schurz-Straße
Spandau
PLZ | 13597 | |
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Ortsteil | Spandau | |
ÖPNV | Zone B Bus X33, M32, M37, M45, 130, 134, 135, 136, 236, 237, 337, 638, 639, 671 — U‑Bahn 7 Altstadt Spandau, Rathaus Spandau ♿ — S‑Bahn 5 Spandau ♿ | |
Verlauf | von Altstädter Ring bis Am Juliusturm (Fußgängerzone), rechts gerade, links ungerade | |
Falk | Planquadrat HJ 6L 1 |
Arbeitsagentur | Spandau | |
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Jobcenter | Spandau | |
Amtsgericht | Spandau | |
Grundbuchamt | Spandau | |
Familiengericht | Kreuzberg | |
Finanzamt | Spandau | |
Polizeiabschnitt | A 21 | |
Verwaltungsbezirk | Spandau |
Alter Bezirk | Spandau | |
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Alte Namen | Klosterstraße (vor 1728-1754), Potsdamer Straße (1754-1939) | |
Name seit | 15.3.1939 | |
Info |
Schurz, Carl, * 2.3.1829 Liblar b. Köln, + 14.5.1906 New York (USA), US-amerikanischer Politiker. Er besuchte die Dorfschule in Liblar und erhielt bei einem Organisten in Brühl eine musikalische Ausbildung. Mit zehn Jahren kam er auf das katholische Gymnasium in Köln. Als sein Vater in finanzielle Not geriet, mußte Schurz das Gymnasium verlassen. Er besuchte Vorlesungen an der Bonner Universität und bereitete sich im Selbststudium auf das Abitur vor, das er im September 1847 ablegte. Danach wurde er an der Universität Bonn immatrikuliert. Die Revolution von 1848 war der Wendepunkt in seinem Leben. Er beteiligte sich an der Organisation studentischer Vereine in Bonn und Umgebung und wurde bald anerkannter Führer der Studenten. Unter Leitung Gottfried Kinkels war er Mitredakteur der „Bonner Zeitung“, und als Ende 1848 Kinkel in die von Friedrich Wilhelm IV. einberufene Preußische Zweite Kammer gewählt wurde und nach Berlin ging, übernahm Schurz die Redaktion des ab 1.1.1849 „Neue Bonner Zeitung“ genannten Organs der revolutionären Demokraten. Schurz beteiligte sich wie Kinkel am badisch-pfälzischen Aufstand 1849, geriet in preußische Gefangenschaft, entging knapp der Todesstrafe und konnte aus der Festung Rastatt fliehen. Er befreite Kinkel aus der Festung Spandau und floh mit ihm 1850 nach England. Schurz ging dann nach Paris und arbeitete weiter für eine revolutionäre Veränderung der deutschen Zustände. 1851 wurde er aus Paris ausgewiesen. Er kehrte nach London zurück, beschloß aber, nachdem sich die Hoffnungen auf eine erneute Revoution nicht erfüllten, mit seiner Frau nach den USA auszuwandern. 1852 gingen beide zunächst nach Philadelphia. 1855 entschloß sich Schurz, für immer in den USA zu bleiben und ließ sich in Waterton (Wisconsin) nieder. 1858 wurde er als Anwalt bestätigt, nachdem er sich im Selbststudium darauf vorbereitet hatte. Ab 1854 war er Mitglied der Republikanischen Partei, in der sich die Gegner der Sklaverei vereint hatten. 1856 und 1869 kämpfte er für den Wahlsieg der Partei. Er hatte wesentlichen Anteil am Wahlsieg Abraham Lincolns, mit dem ihn eine feste Freundschaft verband. In der Zeit des amerikanischen Bürgerkrieges war Schurz zunächst Gesandter in Spanien. Nach der Ermordung Lincolns und dem Sieg der Nordstaaten bemühte er sich zu verhindern, daß die Sklavenhalter in den Südstaaten ihre Macht behaupteten. Von 1869 bis 1875 war er Senator für Missouri und von 1877 bis 1881 Innenminister der USA, konnte jedoch die Gleichberechtigung der Schwarzen in den Südstaaten nicht durchsetzen. Als in den dreißiger Jahren des 20. Jahrhunderts in Berlin in verstärktem Maße Mehrfachbenennungen von Straßen beseitigt wurden, erhielt am 15. März 1939 die in der Spandauer Altstadt gelegene Potsdamer Straße den Namen Carl-Schurz-Straße. Die Straße ist eine der ältesten in Spandau. An ihrem südlichen Ende liegt das Spandauer Rathaus. © Edition Luisenstadt, ZEPTER&KRONE |