Annemirl-Bauer-Platz
Friedrichshain
PLZ | 10245 | |
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Ortsteil | Friedrichshain | |
ÖPNV | Zone A Tram 21 — Bus 194, 240 — S‑Bahn 3, 41, 42, 5, 7, 75, 8, 9 Ostkreuz | |
Verlauf | an Lenbachstraße, Sonntagstraße und Simplonstraße | |
Falk | Planquadrat M 21 |
Arbeitsagentur | Berlin Mitte | |
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Jobcenter | Friedrichshain-Kreuzberg | |
Amtsgericht | Kreuzberg | |
Grundbuchamt | Kreuzberg | |
Familiengericht | Kreuzberg | |
Finanzamt | Friedrichshain-Kreuzberg | |
Polizeiabschnitt | A 51 | |
Verwaltungsbezirk | Friedrichshain-Kreuzberg |
Alter Bezirk | Friedrichshain | |
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Name seit | 18.09.2010 | |
Info |
* 10. April 1939 in Jena † 23. August 1989 in Berlin, Malerin Annemirl Bauer war eine mutige, eigenwillige Frau. Sie war Künstlerin aus innerstem Antrieb. Sie hat auf alles gemalt, was verfügbar war: auf Amtsformularen, Türen, Teppichen und Fenstern. In ihren Ateliers in Berlin Prenzlauer Berg und Friedrichshain entstanden leuchtende Porträts von Frauen und Kindern, aber auch lebendige Stadt- und Dorflandschaften. 1984 forderte sie in einer Eingabe, das Recht auf "ungehinderte Ausreise mit Wiederkehr" für alle DDR-Bürger als Menschenrecht. Dies hatte ein lanciertes Disziplinarverfahren der Staatssicherheit und somit den Ausschluss aus dem Künstlerverband zur Folge - dies kam einem Berufsverbot gleich. Die Staatssicherheit versuchte jedoch vergeblich ihre "gesellschaftliche Disziplinierung" zu erzwingen. Im innerdeutschen Kunst-Dialog ist bislang nur wenig über die Widerständigkeit von Künstlerinnen bekannt, die im Ostteil Berlins ihre Stimme gegen das DDR-Regime erhoben haben und in die Fänge der Staatssicherheit geraten sind. Die Würdigung der Berliner Malerin soll dazu beitragen, den innerdeutschen Dialog um Kunst in der DDR durch Aspekte der weiblichen Sichtweise zu ergänzen und auf eindrückliche Weise die Zivilcourage von Einzelnen bekannt zu machen. Annemirl Bauer setzte der Doktrin des kollektiven "Wir" ein die Scheinheiligkeit entlarvendes "Ich" entgegen. Ihr Werk mit 16.000 Arbeiten ist von ungewöhnlicher Authentizität, Widerständigkeit und Zivilcourage geprägt. Bärbel Bohley, Malerin und Bürgerrechtlerin sagte über Annemirl Bauer: "Sie war wie ein Vogel, der gegen den Käfig fliegt".
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