Alice-und-Hella-Hirsch-Ring
Rummelsburg
PLZ | 10317 | |
---|---|---|
Ortsteil | Rummelsburg | |
ÖPNV | Zone B Tram 21 | |
Verlauf | von Hauptstraße im Bogen abgehend | |
Falk | Planquadrat N 22 |
Arbeitsagentur | Lichtenberg | |
---|---|---|
Jobcenter | Lichtenberg | |
Amtsgericht | Lichtenberg | |
Grundbuchamt | Lichtenberg | |
Familiengericht | Kreuzberg | |
Finanzamt | Lichtenberg | |
Polizeiabschnitt | A 34 | |
Verwaltungsbezirk | Lichtenberg |
Alter Bezirk | Lichtenberg | |
---|---|---|
Name seit | 15.3.2003 | |
Info |
Hirsch, Alice, * 22.9.1923 Berlin, † nach dem 13.10.1943 Auschwitz, Putzmacherin, und Hirsch, Hella, * 6.3.1921 Posen, † 4.3.1943 Berlin, kaufmännische Angestellte, Widerstandskämpferinnen gegen das NS-Regime. Hirsch, Alice, * 22.9.1923 Berlin, † nach dem 13.10.1943 Auschwitz, Putzmacherin, Widerstandskämpferin gegen das NS-Regime.Sie besuchte bis 1933 das Margarethen-Lyceum und setzte ihre Ausbildung an der Jüdischen Volksschule in der Berliner Auguststraße fort. Anschließend begann sie eine Lehre als Putzmacherin. Als der Lehrbetrieb von den Nationalsozialisten arisiert wurde, musste sie die Lehre abbrechen. Sie half ein halbes Jahr in einem jüdischen Haushalt und war dann erwerbslos. Ab 1939 war sie in Luckenwalde tätig und ging danach auf das Lehrgut der „Reichsvereinigung der Juden in Deutschland“, das sich im oberschlesischen Ellguth befand. 1940 kehrte sie nach Berlin zurück, wo sie bis zu ihrer Verhaftung in der Glimmerwarenfabrik von Max Schaede in der Kreuzberger Blücherstraße 29 arbeitete. Dort lernte Alice Hirsch Herbert Baum (1912–1942) kennen. Ab Ende 1938 wirkte sie mit ihrer älteren Schwester Hella in der von Baum initiierten und geführten Widerstandsorganisation mit. Sie lebte illegal unter dem Namen Margarit Le Guevel in Glienicke. Am 8.7.1942 wurde sie von der Gestapo verhaftet. Der „Volksgerichtshof“ sprach am 10.12.1942 eine dreijährige Zuchthausstrafe gegen sie aus. Am 13.10.1943 wurde sie aus dem Zuchthaus Cottbus in das Konzentrationslager Auschwitz überführt, wo sie noch 1943 ums Leben kam. Ihre Eltern waren am 17.3.1943 in das Konzentrationslager Theresienstadt deportiert worden. Sie wurden ebenfalls ermordet. Hirsch, Hella, * 6.3.1921 Posen, † 4.3.1943 Berlin, kaufmännische Angestellte, Widerstandskämpferin gegen das NS-Regime. Sie wuchs mit ihrer jüngeren Schwester Alice auf, besuchte bis 1933 das Margarethen-Lyceum und setzte ihre Ausbildung an der Jüdischen Volksschule in der Berliner Auguststraße fort. Noch während der Schulzeit war Hella Hirsch dem Bund Deutsch-Jüdischer Jugend (BDJJ) beigetreten, der 1936 das „deutsch“ aus seinem Namen streichen musste. Er nannte sich von da an „Ring – Bund Jüdischer Jugend“. Im April 1937 begann sie bei der Firma Zeidler & Remak eine kaufmännische Ausbildung, die sie 1939 erfolgreich abschloss. Ab Juni 1939 war sie als Sprechstundenhilfe bei dem jüdischen Augenarzt Dr. Fritz Hirschfeld beschäftigt. Sie schloss sich der antifaschistischen Widerstandsgruppe um Herbert Baum (1912–1942) an. Im Juni 1941 wurde sie von den Nationalsozialisten zur Arbeit bei den Aceta-Werken – einer Filiale der IG Farben in Berlin – in der Rummelsburger Hauptstraße 13 zwangsverpflichtet. Ein Mitkämpfer konnte sie wegen bereits laufender Verhaftungen in ihrer Widerstandsorganisation warnen, und so zog sie sich im Mai 1942 einige Wochen nach Fredersdorf bei Berlin zurück. Ihr Lebensgefährte Felix Heymann (1917–1943), ebenfalls Widerstandskämpfer, wurde am 1.6.1942 festgenommen. Nachdem sie ihre Arbeit in Berlin wieder aufgenommen hatte, wurde sie am 8.7.1942 von der Gestapo an ihrem Arbeitsplatz verhaftet. Mit neun weiteren Kampfgefährten wurde Hella Hirsch am 10.12.1942 vom „Volksgerichtshof“ zum Tode verurteilt und in Plötzensee hingerichtet. Die Privatstraße liegt im Wohngebiet Rummelsburger Bucht II. © Edition Luisenstadt, ZEPTER&KRONE |