Die Familie Herz wohnte in einem eigenen Haus in der Akazienallee in Mahlsdorf. Alice Herz war Mitglied der Internationalen Frauenliga für Frieden und Freiheit. Nach dem Tod des Mannes und ihres blinden Sohnes folgte sie ihrer Tochter nach Grenoble. Die engagierte Pazifistin und Jüdin konnte 1933 nicht nach Deutschland zurückkehren. Das Haus in Mahlsdorf wurde ihr genommen und an einen Frohnauer Kaufmann verkauft. Nach dem Einmarsch der Wehrmacht in Frankreich gelang es ihr, über Kuba in die USA zu fliehen. In ihrer neuen Heimat schloß sie sich den Quäkern an. Sie engagierte sich mit anderen gegen die Vietnampolitik der USA. Die Zweiundachtzigjährige übergoß sich an einer Detroiter Straßenkreuzung mit einer brennbaren Flüssigkeit und zündete sich an. Passanten – so die „New York Times” – versuchten noch, das Feuer zu löschen. Die Feuerwehr brachte sie in sehr kritischem Zustand ins Krankenhaus, doch die Verletzungen waren so schwer, daß sie noch am selben Tag starb. In Japan rief man ihr zu Ehren den „Alice-Herz-Friedensfonds“ ins Leben, dessen Mittel u. a. den überlebenden Opfern des Atombombenabwurfs durch die USA zugute kommen.