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Thaer, Albrecht Daniel, * 14.5.1752 Celle, + 26.10.1828 Möglin b. Wriezen, Agrarwissenschaftler, Mediziner.
Thaer, Albrecht Daniel, * 14.5.1752 Celle, + 26.10.1828 Möglin bei Wriezen, Agrarwissenschaftler, Mediziner.
Albrecht Thaer besuchte das Gymnasium, studierte ab 1770 in Göttingen Medizin und promovierte am 16.5.1774. 1778 wurde er Amtsarzt in Celle. Er trat als kurfürstlicher Hofmedicus und später königlicher Leibarzt an die Stelle seines Vaters. Sein vornehmliches Interesses galt der Landwirtschaft auf von ihm erworbenen Feldern, wo er durch zweckmäßige Bodenkultur, Einführung von Fruchtwechsel und Stallfütterung aufsehenerregende Erfolge verbuchte. Ab 1791 legte er seine Erfahrungen in vielbeachteten Publikationen und ab 1802 in Vorlesungen nieder, die ihm 1803 ein Angebot einbrachten, von Hannover nach Preußen zu übersiedeln und eine Domäne im Oderbruch in Erbpacht zu übernehmen. Thaer nahm an, wurde 1804 preußischer Geheimrat, zum Mitglied der Preußischen Akademie der Wissenschaften gewählt und beauftragt, eine landwirtschaftliche Lehranstalt aufzubauen. Noch im selben Jahr siedelte er nach Möglin am Rande des Oderbruchs über, wo er die verlangte "Königliche akademische Lehranstalt des Landbaus" ins Leben rief und ihr Direktor wurde. Das Gut Möglin verwandelte er in eine Musterwirtschaft für neuzeitliche Agrarökonomie. 1809 erhielt Thaer den Titel Königlicher Staatsrat und wurde 1810 ordentlicher Professor der Staatswirtschaftslehre an der neugegründeten Berliner Universität. Er wirkte zugleich als Vortragender Rat im Innenministerium Hand in Hand mit den preußischen Reformern auch an der Ausarbeitung der neuen Agrargesetzgebung mit, so 1811 am "Edikt zur Beförderung der Landeskultur". 1812 erschien sein epochemachendes Hauptwerk "Grundsätze der rationellen Landwirtschaft". Thaer gilt als Begründer der rationellen Landwirtschaft. 1811 gründete er auf Gut Möglin eine eigene Schäferei, die bald zum Zentrum der Zucht von Merinoschafen in Europa wurde und deren Erfolg ihn zur europäischen Autorität auch auf diesem Gebiet machte. 1815 wurde er Generalintendant der königlichen Stammschäfereien. Sein Denkmal von C. D. Rauch (1856, ursprünglich auf dem Schinkelplatz), steht im Foyer des Gebäudes der Landwirtschaftlich-Gärtnerischen Fakultät der Humboldt-Universität, Invalidenstraße 42.
Die Straße wurde um 1920 als privater Verbindungsweg angelegt . Sie liegt im sogenannten Universitätsviertel von Dahlem.
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