Schmausstraße
Köpenick
PLZ | 12555 | |
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Ortsteil | Köpenick | |
ÖPNV | Zone B Tram 63, 68 — S‑Bahn 3 Köpenick ♿ | |
Verlauf | von Stellingdamm über Heidekrugstraße bis Däumlingsweg (Sackgasse), rechts gerade, links ungerade | |
Falk | Planquadrat PQ 27 |
Arbeitsagentur | Treptow-Köpenick | |
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Jobcenter | Treptow-Köpenick | |
Amtsgericht | Köpenick | |
Grundbuchamt | Köpenick | |
Familiengericht | Köpenick | |
Finanzamt | Treptow-Köpenick | |
Polizeiabschnitt | A 36 | |
Verwaltungsbezirk | Treptow-Köpenick |
Alter Bezirk | Köpenick | |
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Alte Namen | Apelstraße (1933-1947), Alte Dahlwitzer Straße (nach 1919-1933) | |
Name seit | 31.7.1947 | |
Info |
Schmaus, Familie, Opfer des NS-Regimes. Schmaus, Familie,Opfer des NS-Regimes. Schmaus, Johann, * 5.12.1879 München, + 22.6.1933 Berlin; Schmaus, Anton, * 19.4.1910 München, + 16.1.1934 Berlin. Johann Schmaus war Mitglied der SPD und des Reichsbanners, vertrat seine Partei im Reichswirtschaftsrat und war hauptamtliches Vorstandsmitglied des Landarbeiterverbandes. Sein Sohn Anton Schmaus erlernte den Zimmermannsberuf und trat, dem Vorbild des Vaters folgend, der sozialistischen Arbeiterjugend, der Reichsbannerjugend und der SPD bei. Beide wurden Opfer des SA-Terrors in der Köpenicker Blutwoche. Am Abend des 21. Juni 1933 drangen SA-Leute in die Wohnung der Familie Schmaus, Alte Dahlwitzer Straße 2 (heute Schmausstraße), ein, um den Gewerkschaftsfunktionär Johann Schmaus und seine beiden Söhne zu verhaften. Johann Schmaus jr. war nicht anwesend, Anton Schmaus trat der SA mit einer Pistole entgegen, schoß die SA-Leute Walter Apel, Ronert Gleuel und Franz Klein nieder und konnte fliehen. Apel und Gleuel waren sofort tot, Klein vestarb am 27. Juni 1933 an den Folgen der Schußverletzungen. Nach diesem Vorfall eskalierte die beispiellose Brutalität des SA-Terrors. Johann Schmaus sen. wurde nach grausamen Mißhandlungen in der Nacht zum 22. Juni im Stallgebäude seines Wohnhauses aufgehängt, um einen Selbstmord vorzutäuschen. Anton Schmaus stellte sich der Polizei und wurde in das Polizeipräsidium Alexanderplatz überstellt, wo er von der SA aufgespürt und durch einen Schuß in den Rücken schwer verletzt wurde. Er starb an den Folgen der Verletzungen und weiterer Mißhandlungen im Krankenhaus Scharnhorststraße. Katharina Schmaus, die Ehefrau von Johann Schmaus, wurde von der SA in das Köpenicker Amtsgefängnis verschleppt; angesichts der Zerstörung ihrer Familie und der Mißhandlungen wurde sie geistesgestört und verstarb bereits 1934. Den Tod der drei SA-Leute nahmen die Nationalsozialisten zum Anlaß zu einer großangelegten Propagandakampagne und zur Umbenennung der Alten Dahlwitzer Straße in Apelstraße (heute Schmausstraße), des Dahlwitzer Platzes in Gleuelplatz (heute Essenplatz) und der Ravensteiner Straße in Kleinstraße (heute Janitzkystraße). © Edition Luisenstadt, ZEPTER&KRONE |