Lotte-Laserstein-Straße
Schöneberg
PLZ | 10829 | |
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Ortsteil | Schöneberg | |
ÖPNV | Zone B Bus M46, 106, 184, 204, 284 — S‑Bahn 2, 25, 41, 42, 45, 46 Südkreuz ♿ | |
Verlauf | von Naumannstraße bis Sachsendamm | |
Falk | Planquadrat P 15 |
Arbeitsagentur | Tempelhof-Schöneberg | |
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Jobcenter | Tempelhof-Schöneberg | |
Amtsgericht | Schöneberg | |
Grundbuchamt | Schöneberg | |
Familiengericht | Schöneberg | |
Finanzamt | Schöneberg | |
Polizeiabschnitt | A 42 | |
Verwaltungsbezirk | Tempelhof-Schöneberg |
Alter Bezirk | Schöneberg | |
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Name seit | 24.7.2007 | |
Info |
Laserstein, Lotte Meta Ida, * 28.11.1898 Preußisch Holland, Regierungsbezirk Königsberg, Ostpreußen, heute Paslek (Polen), † 21.1.1993 Kalmar (Schweden), Malerin, Opfer des NS-Regimes. Sie kam mit Mutter und Schwester 1912 nach Berlin (der Vater war bereits 1902 gestorben), besuchte die Chamisso-Schule und machte ihr Abitur. Ab 1921 studierte sie an der Berliner Kunstakademie Kunstgeschichte, was für Frauen erst ab 1919 möglich geworden war. 1927 schloß sie als eine der ersten Frauen das Studium mit Auszeichnung ab. Man sagte ihr einen glanzvollen Aufstieg voraus, und die Bilder, die zwischen 1925 und 1933 entstanden, bestätigten diese Voraussage auch. 1930 hatte sie ihre erste Einzelausstellung in Berlin. Sie malte zeitgenössische Motive des modernen Großstadtlebens, u. a. Café- und Gasthausszenen, Porträts, Selbstbildnisse, die moderne Frau. Mit der Machtübernahme der Nationalsozialisten kam, wie für so viele, der große Einschnitt. Da ihr Großvater väterlicherseits Jude war, wurde sie zur Dreivierteljüdin erklärt, 1935 erhielt sie Berufsverbot. Sie unterrichtete an jüdischen Kunstschulen und stellte im Jüdischen Kulturbund aus. Auf Grund der schlechten Arbeitsmöglichkeiten blieb Lotte Laserstein jedoch nur die Emigration. 1937 fuhr sie nach Schweden, ging dort durch Vermittlung der Jüdischen Gemeinde mit dem Kaufmann Sven Marcus eine Scheinehe ein und wurde schwedische Staatsbürgerin. Sie entwickelte sich zu einer angesehenen Portraitistin und wurde Mitglied der Schwedischen Kunstakademie. Sie ist in Schweden jedoch vor allem als Landschaftsmalerin bekannt. An die Qualität ihrer Bilder während ihrer Berliner Zeit kam sie jedoch nicht mehr heran. Nach Deutschland kehrte Lotte Laserstein der schrecklichen Erinnerungen wegen nicht mehr zurück, und auch ihre Schwester, die Krieg und Verfolgung in einem Versteck überlebt hatte, zog später zu ihr nach Schweden. Ihre Mutter war 1943 im Konzentrationslager Ravensbrück ums Leben gekommen. Sie ist der südlichste, baulich leicht veränderte Teil der Naumannstraße. Die feierliche Benennung fand am 22.9.2007 statt. © Edition Luisenstadt, ZEPTER&KRONE |